Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
fechten
ahd. fehtan, mhd. vehten, westgermanisches starkes Verb (engl. fight); verwandt lat. pectere ›kämmen‹; ursprünglich für jede Art von Raufen, Kämpfen, dann auf das Kämpfen mit der blanken Waffe eingeschränkt: Auf der Fechtschule mit einem fechten (L308 Kaspar Stieler), häufig übertragen und wiederum erweitert im Sinne von ›kämpfen‹: denn das ist der krieg in diesem geistlichen reich, das man fichtet und kempfet, wie man gerecht werde (Luther; L059 DWb); er ficht mit der Armut (L308 Kaspar Stieler); Daß Jugend gern mit großen Worten ficht (Hofmannsthal; L337 WdG). Im Anschluß an die ursprüngliche Bedeutung mundartlich auch ›sammeln‹ (Beeren usw.). ⇓ "S182" Rotwelsch ›betteln‹ (17. Jahrhundert) auf wandernde Handwerksburschen bezogen, wohl nach deren spätmittelalterlichen Fechtgesellschaften, die von den Zuschauern Gaben erwarteten (vgl. A118 Heinrich Heine; 7,11 u. Anmerkungen). ⇑ "anfechten", "verfechten", "Fuchtel", "Gefecht", Klopffechten (↑ "klopfen"), "Spiegelfechten".
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: fechten