Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Farce
Farce < gleichbedeutend franz. farce, nach lat. farcire, franz. farcir ›vollstopfen‹, hiernach die küchensprachliche Bedeutung1 ›Fleischfüllung, vor allem von Geflügel und Pastete‹ (1775; L081 FWb); schon 1715 die Übersetzung: »Die Teutschen Köche nennen es ein Gehäck« (ebenda); dazu farcieren (1715; ebenda);
2 ⇓ "S127" ursprünglich in Frankreich volkstümliche Einlage (siehe [1]) in geistlichen Mysterien- und Mirakelspielen, dann auch selbständig, im Deutschen erst im 18. Jahrhundert geläufig, zuvor vereinzelt in beschreibenden Texten: prophanische farssen (1599; L081 FWb) ›Posse‹, für eine Farce, für ein Possenspiel, das zu lachen macht (Lessing; ebenda), akzeptiert als (Literatur-)Satire: Götter, Helden und Wieland. Eine Farce(1774 A075 Johann Wolfgang von Goethe), im 19. Jahrhundert weitergeführt (v. a. von A.W.Schlegel), heute eher in der Nähe der Groteske Kalldewey, Farce (1981 B.A249 Botho Strauß);
3 auch übertragen ›etwas Lächerliches und Nichtswürdiges‹, L264 Daniel Sanders weist es für Schiller nach, eine traurige Farce (Feuchtwanger; L337 WdG), auch Wahlfarce (ebenda).
Farce < gleichbedeutend franz. farce, nach lat. farcire, franz. farcir ›vollstopfen‹, hiernach die küchensprachliche Bedeutung1 ›Fleischfüllung, vor allem von Geflügel und Pastete‹ (1775; L081 FWb); schon 1715 die Übersetzung: »Die Teutschen Köche nennen es ein Gehäck« (ebenda); dazu farcieren (1715; ebenda);
2 ⇓ "S127" ursprünglich in Frankreich volkstümliche Einlage (siehe [1]) in geistlichen Mysterien- und Mirakelspielen, dann auch selbständig, im Deutschen erst im 18. Jahrhundert geläufig, zuvor vereinzelt in beschreibenden Texten: prophanische farssen (1599; L081 FWb) ›Posse‹, für eine Farce, für ein Possenspiel, das zu lachen macht (Lessing; ebenda), akzeptiert als (Literatur-)Satire: Götter, Helden und Wieland. Eine Farce(1774 A075 Johann Wolfgang von Goethe), im 19. Jahrhundert weitergeführt (v. a. von A.W.Schlegel), heute eher in der Nähe der Groteske Kalldewey, Farce (1981 B.A249 Botho Strauß);
3 auch übertragen ›etwas Lächerliches und Nichtswürdiges‹, L264 Daniel Sanders weist es für Schiller nach, eine traurige Farce (Feuchtwanger; L337 WdG), auch Wahlfarce (ebenda).