Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
fahl
ursprünglich identisch mit ↑ "falb"; ahd. falo. Aus mhd. val, Genitiv valwes mußte sich falfalbes entwickeln; nach dem überwiegenden Flexionsschema rotrot-es wurden sowohl zu fal wie zu falb-es alle übrigen Kasus gebildet, so daß eine durchgehende Doppelformigkeit entstand (vgl. gelbgehl). Zugrunde liegt ein gemeingermanisches Wort (engl. fallow), mit dem griech. poliós ›grau‹, lat. pallidus ›bleich‹, litauisch palvas ›blaßgelb‹ verwandt sind. An die Differenzierung der Form hat sich dann seit dem 17. Jahrhundert eine ⇓ "S052" Differenzierung der Bedeutung angeschlossen, die aber noch zu Ende des 18. Jahrhunderts nicht ganz durchgeführt ist, vgl. falbes Licht (des Mondes) bei Goethe. Während auf falbder mehr positive Sinn des mhd. val entfiel, hat sich für fahlder negative Sinn des Mangels einer bestimmten Farbe festgesetzt: ›bleich, blaß, matt‹, besonders von Licht, Färbung: In fahlem Lichte steht ein Turm (C.F.A187 Conrad Ferdinand Meyer, Die Füße im Feuer); Unter fahl bedecktem Himmel (Th.A183 Thomas Mann, Tod 588).
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