Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Fackel
ahd. faccala, westgermanische Entlehnung < lat. facula; häufig übertragen: zum Ausdruck heftiger Gemütsbewegung der rache fackel (Bürger; L059 DWb), von Zerstörung Die fluchbeladne Fackel dieses Krieges (A222 Friedrich Schiller, Piccolomini 2,7), fackel der gerechtigkeit (Wieland; L059 DWb), der Erleuchtung, so noch K.A168 Karl Kraus: So möge denn die Fackel einem Lande leuchten, in welchemanders als in jenem Reiche Karls V.die Sonne niemals aufgeht (Die Fackel 1,1899), vgl. A034 Elias Canetti: während des Weltkriegs sei es ihm gelungen,… vieles in der ›Fackel‹ zu drucken, das gegen den Krieg war (Die Fackel im Ohr, 1980,75).Fackelzug (1831; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 3,229), speziell studentische Feierlichkeit, zuerst zur Wahl des neuen Prorektors, auch für beliebte Professoren »an ihren Geburtstagen« (L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 3, 229) oder zu anderen Anlässen.
fackeln mhd. vackelenwie eine Fackel brennen‹: eine fackelnde Sternschnuppe (Jean Paul); wohl übertragen vom unruhigen Flackern die statt vieles Hin- und Herfackelns den Nagel gleich auf den Kopf treffen (Goethe), besonders in der Wendung
nicht lange fackelnohne Schwanken auf ein Ziel losgehen, Ernst machen‹ (1753 Nieremberger; L164 Friedrich Kluge); danach hat A075 Johann Wolfgang von Goethe wohl den positiven Ausdruck gebildet die Mutter hat gefackeltgescherzt‹ (Die wandelnde Glocke 14). Nach anderer Meinung Intensivbildung zu fackensich hin und her bewegen‹, ↑ "Faxen".
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Ansicht: Fackel