Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Fächer
dafür spätmhd. focher, focker, Föcher, Ableitung aus fachen (älter fochen) oder direkt < mittellat. focarius ›Feuermacher‹ entlehnt; zunächst ›Werkzeug zum Anfachen des Feuers‹. Dazu verwendete man auch ein aus Schwingfedern verfertigtes und mit einem Griff versehenes Gerät. Mit diesem hatten die aus Federn verfertigten Fächer große Ähnlichkeit, daher seit dem 17. Jahrhundert übertragen »ein Werkzeug der Frauenzimmer« (L004 Johann Christoph Adelung).fächeln"S050" Diminutiv zu fachen, seit dem 17. Jahrhundert ›(kühlende) Luft zuwehen‹ oder ›zuwehen lassen‹; fächelnde Winde oft bei den Dichtern des 18. Jahrhunderts; transitiv vom Zugewehten: ein… Thor, der… studierte Seufzerchen mit schaler Anmut fächelthaucht‹ (Wieland), bzw. von demjenigen, dem zugeweht wird: verflucht sei die Luft, die dich fächelt(Schiller).
fachen, 15. Jahrhundert fochen ( < mittellat. focare), im 17. Jahrhundert focken (doch vgl. fächeln), wohl unter Einfluß von mittelniederdt. vakenim 18. Jahrhundert endgültig mit a, jetzt veraltet, aber erhalten in
anfachen (frühnhd.; L059 DWb), seit dem 18. Jahrhundert häufiger, vor allem übertragen von heftiger Gemütsbewegung: die fast erloschene begierde neu zu sein wieder anzufachen (Klopstock); ferner in
entfachenschüren, zum Glühen bringen‹ (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,5254), oft übertragen wie anfachen.
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