Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Fabrik
im 15. Jahrhundert fabricke ›Gewerkskasse‹ (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), im 17. Jahrhundert als ›Herstellung‹ < ⇓ "S070" franz. fabrique ( < lat. fabrica), Anfang des 18. Jahrhunderts dann »Eine Werck-Stätte« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch), Fabriken [gebrauchen] Feuer und Hammer… , nicht aber Manufacturen (J.A008 Johann Beckmann VIII); seit dem 18. Jahrhundert zunächst »scherzhaft« (L004 Johann Christoph Adelung), dann auch abwertend auf geistige Erzeugnisse bezogen ›(mechanische) Fabrikation, Machart‹: ein Mährchen aus seiner Fabrik(L004 Johann Christoph Adelung), daher »verächtlich« Bücherfabrik, Gedankenfabrik (L059 DWb). L086 GG2,229ff.fabrizieren (1525/ 26 Paracelsus; L339 Karl-Heinz Weimann) < franz. fabriquer, lat. fabricare ›verfertigen, herstellen‹; [Käse] in… der Provinz Schonen fabricirt (1622; L081 FWb), jetzt gewöhnlich abwertend: Unsinn fabrizieren;
Fabrikant (17. Jahrhundert), zunächst und noch um 1800 ›Handwerker‹; ab etwa 1800 auch ›Fabrikbesitzer‹ Der reiche Fabrikant hält sich für zu Grunde gerichtet, wenn nicht jede seiner Töchter einen türkischen Shawl tragen kann (A021 Ludwig Börne, Briefe aus Paris Nr. 60); neben der Fabrik die Fabrikantenvilla. Ende des 18. Jahrhunderts
Fabrikat »machwerk, erzeugnis« (L059 DWb), im Sinne von ›Marke‹: ein englisches, neues Fabrikat;
Fabrikation (1525/ 26 Paracelsus; L339 Karl-Heinz Weimann) < franz. fabrication, lat. fabricatio; ›Herstellung‹ Dulder, dem alles Höhere… fremd war, der aber sehr dinghaft von der Fabrikation russischer Gummihandschuhe zu erzählen wußte (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 831);
Fabrikarbeiter L059 DWb1862, Fabrikarbeit im Sinne von ›arbeitsteilige Fertigung‹ (L092 GoeWb);
fabrikmäßig (18. Jahrhundert), übertragen: gelehrsamkeit… fabrikenmäszig durch vertheilung der arbeit behandeln (I.Kant; L059 DWb).
im 15. Jahrhundert fabricke ›Gewerkskasse‹ (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), im 17. Jahrhundert als ›Herstellung‹ < ⇓ "S070" franz. fabrique ( < lat. fabrica), Anfang des 18. Jahrhunderts dann »Eine Werck-Stätte« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch), Fabriken [gebrauchen] Feuer und Hammer… , nicht aber Manufacturen (J.A008 Johann Beckmann VIII); seit dem 18. Jahrhundert zunächst »scherzhaft« (L004 Johann Christoph Adelung), dann auch abwertend auf geistige Erzeugnisse bezogen ›(mechanische) Fabrikation, Machart‹: ein Mährchen aus seiner Fabrik(L004 Johann Christoph Adelung), daher »verächtlich« Bücherfabrik, Gedankenfabrik (L059 DWb). L086 GG2,229ff.fabrizieren (1525/ 26 Paracelsus; L339 Karl-Heinz Weimann) < franz. fabriquer, lat. fabricare ›verfertigen, herstellen‹; [Käse] in… der Provinz Schonen fabricirt (1622; L081 FWb), jetzt gewöhnlich abwertend: Unsinn fabrizieren;
Fabrikant (17. Jahrhundert), zunächst und noch um 1800 ›Handwerker‹; ab etwa 1800 auch ›Fabrikbesitzer‹ Der reiche Fabrikant hält sich für zu Grunde gerichtet, wenn nicht jede seiner Töchter einen türkischen Shawl tragen kann (A021 Ludwig Börne, Briefe aus Paris Nr. 60); neben der Fabrik die Fabrikantenvilla. Ende des 18. Jahrhunderts
Fabrikat »machwerk, erzeugnis« (L059 DWb), im Sinne von ›Marke‹: ein englisches, neues Fabrikat;
Fabrikation (1525/ 26 Paracelsus; L339 Karl-Heinz Weimann) < franz. fabrication, lat. fabricatio; ›Herstellung‹ Dulder, dem alles Höhere… fremd war, der aber sehr dinghaft von der Fabrikation russischer Gummihandschuhe zu erzählen wußte (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 831);
Fabrikarbeiter L059 DWb1862, Fabrikarbeit im Sinne von ›arbeitsteilige Fertigung‹ (L092 GoeWb);
fabrikmäßig (18. Jahrhundert), übertragen: gelehrsamkeit… fabrikenmäszig durch vertheilung der arbeit behandeln (I.Kant; L059 DWb).