Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Experiment
(1519; L081 FWb) < lat. experimentum ›Versuch‹, ›Beweis‹;1 zunächst ›erprobte Arznei‹ es hilfft sehr wol, vnd ist ein Experiment (L081 FWb), bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts;
2.1 seit Ende des 17. Jahrhunderts (W.L244 Wolfgang Pfeifer) naturwissenschaftlich ›Versuch‹: das berühmte Experiment… zur Messung der sogenannten absoluten Geschwindigkeit der Erde (Planck; L337 WdG); im 18. Jahrhundert noch selten gebraucht (J.A.Kranzhoff, Experiment, 1965,100f.), bei Goethe aber schon rund 320 Belege, v. a. in der Farbenlehre und in der Polemik gegen Newton (L092 GoeWb);
2.2 seit der Mitte des 19. Jahrhunderts (Eichendorff; L266 Daniel Sanders FWb) auch übertragen ›Versuch‹ im Sinne von ›Wagnis, Unternehmen mit ungewissem Ausgang‹ So ist denn das heutige Theater zweierlei, einerseits ein Museum, andererseits aber ein Feld für Experimente (A043 Friedrich Dürrenmatt, Theater-Schriften 102); im politischen Sprachgebrauch bereits im 19. Jahrhundert (1851 Gutzkow; J.A:Kranzhoff, Experiment, 1965,146ff.), als ⇓ "S192" Schlagwort häufig in den 1950er Jahren, vgl. ⇓ "S046" Wahlkampf-Slogan der CDU Keine Experimente! (dann auch als Demo-Spruch 1989/ 90). In Zusammensetzungen Experimental-, bei Goethe z. B. Experimentalphilosophie, Experimentalphysik, Experimentalpsychologie (L092 GoeWb). Dazu
experimentieren (1526; L081 FWb) < mittellat. experimentare; vgl. mhd. experimenten ›beweisen‹ (L190 Lexer).
(1519; L081 FWb) < lat. experimentum ›Versuch‹, ›Beweis‹;1 zunächst ›erprobte Arznei‹ es hilfft sehr wol, vnd ist ein Experiment (L081 FWb), bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts;
2.1 seit Ende des 17. Jahrhunderts (W.L244 Wolfgang Pfeifer) naturwissenschaftlich ›Versuch‹: das berühmte Experiment… zur Messung der sogenannten absoluten Geschwindigkeit der Erde (Planck; L337 WdG); im 18. Jahrhundert noch selten gebraucht (J.A.Kranzhoff, Experiment, 1965,100f.), bei Goethe aber schon rund 320 Belege, v. a. in der Farbenlehre und in der Polemik gegen Newton (L092 GoeWb);
2.2 seit der Mitte des 19. Jahrhunderts (Eichendorff; L266 Daniel Sanders FWb) auch übertragen ›Versuch‹ im Sinne von ›Wagnis, Unternehmen mit ungewissem Ausgang‹ So ist denn das heutige Theater zweierlei, einerseits ein Museum, andererseits aber ein Feld für Experimente (A043 Friedrich Dürrenmatt, Theater-Schriften 102); im politischen Sprachgebrauch bereits im 19. Jahrhundert (1851 Gutzkow; J.A:Kranzhoff, Experiment, 1965,146ff.), als ⇓ "S192" Schlagwort häufig in den 1950er Jahren, vgl. ⇓ "S046" Wahlkampf-Slogan der CDU Keine Experimente! (dann auch als Demo-Spruch 1989/ 90). In Zusammensetzungen Experimental-, bei Goethe z. B. Experimentalphilosophie, Experimentalphysik, Experimentalpsychologie (L092 GoeWb). Dazu
experimentieren (1526; L081 FWb) < mittellat. experimentare; vgl. mhd. experimenten ›beweisen‹ (L190 Lexer).