Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ewig
ahd. ewig, mhd. ewic, abgeleitet aus ahd. ewaEwigkeit‹, verwandt mit got. aiws, lat. aevum, griech. aion, ⇑ "Ehe", 1"je".1.1unvergänglichdas ewige Leben, das ewige Eis, die Ewige Stadt (›Rom‹), nationalsozialistisch zum ewigen Deutschland heimfinden (L021 Karl-Heinz Brackmann/ L021 Renate Birkenhauer), ironisch verhüllend in die ewigen Jagdgründe eingehen (›sterben‹);
1.2unabsehbar langesich ewige Treue schwören, der ewige Student; eintöniges Pusten wie von einem, der in der Verdammnis zu ewigem Brustschwimmen bestraft ist (B.A251 Botho Strauß, Rumor 190); umgangssprachlich übertreibend, v. a. adverbial: das dauerte ja ewig (auch eine Ewigkeit), ich habe ihn ewig nicht gesehen; formelhaft verblaßt: es ist ewig schade. Häufig verbunden immer und ewig. Die Gleichstellung mit immer hat bewirkt, daß ewig vom 16. bis 18. Jahrhundert anstelle von immerauch in Fragen erscheint, wo die alte Bedeutung ›je‹ zugrunde liegt, vgl. wie ward es ewig kund? (Lessing), auch in nicht formell fragendem Satz: ich möchte nur ewig wissen (Lessing). Bei Schiller (wohl im Anschluß an bergmannssprachlich ewige Teufe) auf den Raum übertragen: zwischen der ewigen Höh' und der ewigen Tiefe. Vgl. auch "gestrig" (↑ "gestern"). Dazu
Ewigkeit ahd. ewigheit (vgl. älteres ewa), mhd. ewicheit, ewecheit. Doch alle Lust will Ewigkeitwill tiefe, tiefe Ewigkeit! (A200 Friedrich Nietzsche, Zarathustra 404).
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