Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
etlich
ahd. edde(s)lih, mhd. et(e)lich; dazu eine Nebenform etzlich, mhd. eteslich. Der erste Bestandteil ist der gleiche wie in "etwas", "etwelch", "etwa", etwann; er dient dazu, Pronomen und Adverbien zu bilden, die ursprünglich alle auf etwas deuten, was wirklich vorhanden ist, was man aber nicht genau bezeichnen kann oder will. Über den zweiten Bestandteil -lichKörper, Gestalt, Beschaffenheit‹ ⇑ "gleich", "Leiche"; zunächst vergleichen sich "solch" (ahd. solih) und "welch". Wie solchso beschaffen‹, ist etelich eigentlich ›irgendwie beschaffen‹. Es bedeutet dann ›einige, manche‹ und ist das entsprechende Adjektiv zu dem substantivischen etewer, etewaz (nhd. etwas), wird aber auch substantivisch gebraucht, namentlich im Plural, der von etewer nicht gebildet wurde. Bei Luther ist das Wort noch sehr üblich, doch schon nicht mehr im Singular neben Bezeichnungen von Einzelwesen, wo wir jetzt "manch" gebrauchen, sondern in der gleichen Beschränkung wie ↑ "einig"(4): Etliches fiel unter die Dornen usw. (vgl. A180 Martin Luther, Matthäus 13,4ff.), nach etlicher Zeit, etliche Tage; auch partitiv: gleichwie die grünen Blätter auf einem schönen Baum, etliche abfallen, etliche wiederwachsen. Seit dem 18. Jahrhundert wird es durch "einig" verdrängt; heute ist nur noch der Plural etliche üblich. Vgl. L012 Otto Behaghel, Syntax 1,385f.
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