Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
erwidern
(mhd. )1 ursprünglich ›zurückgeben‹ (aber ahd. irwidarondagegen sein‹), ›für etwas, was man empfängt, das Gleiche geben‹, vgl. einen Gruß, Blick erwidern, Zuneigung, Haß erwidern, militärisch das Feuer erwidern; auszer einigen späszen, die ihm Jarno erwiderte (Goethe; L059 DWb); dann aber auch, wenn für das Empfangene etwas anderes gegeben wird; in diesem Fall steht als Objekt entweder das Empfangene, vgl. Gutes mit Bösem, Liebe mit Haß erwidern, unerwiderte Neigung (so gewöhnlich) oder (seltener) das Gegebene, vgl. so erwiderte ich auf beides, bald Entzücken, bald Geduld (G.A.Bürger), sollte ich gegen so viel Gutes und Schönes durch Mitteilung irgend etwas Wünschenswertes erwidern können (Goethe, Briefe).
2 Wo dagegen erwidern sich auf eine Äußerung mit Worten bezieht, wird gewöhnlich das Geäußerte (also das Gegebene) als Objekt gesetzt wie bei "antworten" (er erwiderte darauf nicht viel);die umgekehrte Konstruktion, wie bei beantworten (z. B. eine Frage erwidern), ist selten, vgl. diesen Punkt zu erwidern (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wanderjahre 24,204,1). Dazu
Erwiderung (1664 Zesen; L109 Moriz Heyne).
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