Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ertragen
(mhd. )1 zu "tragen"(2.7), eigentlich ›vollständig, zu Ende tragen‹, daher ›aushalten‹, ›erduldenwelche verfolgung ich da ertrug (A180 Martin Luther, 2.Timotheus 3,11), ertragen musz man was der himmel sendet, / unbilliges erträgt kein edles herz (Schiller; L059 DWb), Alles in der Welt läßt sich ertragen, / Nur nicht eine Reihe von schönen Tagen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 2,230), Wenn… meine ungeschickte Anlehnung ihnen zur Last wird, / die sie lächelnd ertragen (B.A248 Botho Strauß, Erinnerung 37);
2 zu "tragen"(2.4), veraltet, noch ⇓ "S195" schweizerisch ›einbringen‹ (L200 Josua Maaler 1561), der Hof erträgt ihm wenig(Gotthelf), die Bergwerke ertragen viele tausend Pfunde(C.F.Meyer), einen glücklichen Augenblick… dessen Seligkeit mir diese stümperhafte Übung [Zeichnung] ertragen hat (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief aus der Schweiz 19,201,14). Zu ertragen(2)
Ertrag (L308 Kaspar Stieler 1691), älter Ertragung (L200 Josua Maaler 1561), schweiz. / österr. / süddt. ⇓ "S212"
Erträgnis (1599 ertragnus; L046 DRWb 3,298). Zu ertragen(1)
erträglich (1678; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), älter in der Form ertragenlich (L200 Josua Maaler 1561).
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