Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
erschwingen
mhd. erswingen; zu "schwingen" (↑ "Schwinge");1 bis ins 19. Jahrhundert auch ›sich aufschwingen bis zu etwas‹: erschwingen wir dort jene stillen Hügel (Herder), sie erschwingt den Weltbau ohne Schranken (Moritz), des Berges Gipfel war erschwungen(Lenau), deines Reiches Grenze zu erschwingen(Hölderlin); übertragen der Götter Glück kann keinen höhern Grad erschwingen (Wieland), weil unsre Vernunft nicht das Unmögliche erschwingen kann (Tieck);
2 bis ins 19. Jahrhundert auch zu transitiv "schwingen": ein weißer Schwan erschwingt er sein Gefieder (Arndt), wohl nach älteren Quellen; reflexiv kein Sang hat sich erschwungen (Uhland);
3 angelehnt an (1) ›aufbringen, bezahlenich armer… mit meiner sauren arbeit so viel nit hab erschwingen mögen (1521; L320 Trübner), zumeist bezogen auf Geld Wie hoch seid ihr Besteuert?Daß wir's kaum erschwingen können (Schiller, L320 Trübner); zu erschwingen(3) das Adjektiv
erschwinglich (L003 Johann Christoph Adelung 1774).
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