Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ermessen
ahd. irmezzan, mhd. ermezzenausmessen‹, in dieser Bedeutung unüblich geworden (vgl. noch A222 Friedrich Schiller, Kabale und Liebe 1,5), doch in unermeßlich (ermeßlich noch 18. Jahrhundert) geblieben; gewöhnlich ›beurteilen‹ und so gegen "messen", ausmessen differenziert; ungewöhnlich mit persönlichem Objekt: du sahst, wie er mich prüfte, mich ermaß(H. v.Kleist). Eigentümlich gebraucht es Schiller in ähnlichem Sinn wie durchmessen: was er noch erreicht und ermißt. Selten sich ermessen wie "vermessen": daß er sich ermessen habe, ihn im Schachspiel zu überwinden (Tieck). DazuErmessen in der ursprünglicher Bedeutung bereits mittelhochdeutsch (L060 2DWb); ›Beurteilung‹, in der ⇓ "S181" Rechtssprache seit dem 16. Jahrhundert (L046 DRWb3,252).
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