Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
erliegen
ahd. (Notker) irliggen, mhd. erligen.1.1 Zunächst ›ermatten, kraftlos werdenAn der arbeit Erligen (L200 Josua Maaler), jetzt veraltet;
1.2 seit dem Mittelhochdeutschen ⇓ "S064" verhüllend ›sterbenerligen vnd starben(L200 Josua Maaler), daran der lanzknecht vil erligen(H.Sachs; L059 DWb), heute noch gehoben inneren Verletzungen, einem Fieberu.dgl. erliegen, ↑ "sterben";
1.3etwas/ jmdm. nicht (mehr) genug Kraft entgegensetzen, unterliegenund ich wär dieser Wonne / Nicht erlegen? noch nicht, ach unter dieser Entzückung… versunken? (A161 Friedrich Gottlieb Klopstock, Messias 14,318ff.);
1.4zum Stillstand kommen, aufhören‹ (frühnhd.); seit dem 19. Jahrhundert substantivisch in Funktionsverbgefügen wie zum Erliegen kommen, etwas zum Erliegen bringen.
2 Früher auch für einfaches "liegen" (oberdeutsch; L004 Johann Christoph Adelung), daher noch heute österreichisch ›hinterlegt seindie Adresse erliegt beim Pförtner (L337 WdG).
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