Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
erledigen
(mhd. )1 zunächst ›frei machenAuff das deine Lieben [Freunde] erledigt werden (A180 Martin Luther, Psalm 60,7), der erledigte sommervogel flatterte fröhlich davon (Wieland; L109 Moriz Heyne); mit weiterer Bestimmung: ich wollte ich wäre ihrer erst wieder erledigt (Tieck; L059 DWb), ebenfalls reflexiv sich einer Sache erledigen, dafür heute "entledigen"; im 19. Jahrhundert auch üblich: eine erledigte Professur u.dgl., Da in dem Augenblick keine Stelle für uns erledigt sei (J.Grimm; L320 Trübner);
2.1 über sich einer Verrichtung erladigensich von einer Beschäftigung befreien‹ (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734) und erledigen im Sinne von »abhelfen, abthun« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741), »aufhören lassen« (L003 Johann Christoph Adelung 1774) zur heutigen Bedeutung »endigen« (L033 Joachim Heinrich Campe 1807), ›zu Ende bringenNicht Worte sind's, die diesen traur'gen Streit erledigen (A222 Friedrich Schiller, Braut 395); wohl auch, wie (1), ursprünglich aus der Rechtssprache (›schlichten‹; vgl. L046 DRWb3,239ff.);
2.2 daran anschließend Anfang des 20. Jahrhunderts umgangssprachlich ›jmdn. ruinieren, vernichtendie Redaktion habe diesen Schädling recht schneidig erledigt und an den Pranger gestellt (A124 Hermann Hesse, Steppenwolf 87).
Erledigung mhd. erledigunge, zu erledigen(1); zu erledigen(2.1) häufiger erst seit Mitte des 18. Jahrhunderts (L003 Johann Christoph Adelung 1774, vgl. J. L.L078 Johann Leonhard Frisch).
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