Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
erlassen
ahd. irlazan, mhd. erlazen.1 Veraltet ›loslassen, entlassen‹: daß sie mein müde werden und mich erlassen sollen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Götz 8,149,24); vgl. dazu bat er um Erlassung von seinem Seniorate(Lessing).
2 Veraltet ›ablassen (zum Verkauf)‹ (Schiller, Jean Paul).
3 Mittelhochdeutsch sagt man jmdn. eines dinges erlazenjmdn. freigeben in bezug auf etwas, jmdn. verschonen‹; noch bei Lessing ich habe Sie Ihrer Verbindlichkeit erlassen; dafür ist jmdm. etwas erlassen eingetreten (schon bei Luther).
4 Erst der neueren Sprache gehört an ›amtlich verfügen, wirksam werden lassen‹ (1633; L060 2DWb) einen Befehl, eine Vorschrift erlassen. Junge ⇓ "S183" Rückbildung nach dem Muster von "Ablaß", "Gelaß" usw. ist
Erlaß (1654; L060 2DWb) ›Entbindung von einer VerpflichtungErlaß einer Strafe; ›regierungsamtliche Verfügung‹.
erläßlich (L169 Matthias Kramer 1678) heute nur noch ›verzichtbar‹ (L092 GoeWb), meist negativ unerläßlich.
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