Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
erklären
mhd. erklæren, früher allgemein ›klar machen‹, erhalten in zwei Spezialisierungen:1 ›verständlich machen, auslegen‹ Erklär mir, Liebe, was ich nicht erklären kann (A004 Ingeborg Bachmann, Erklär mir, Liebe);
2 ⇓ "S210" ›öffentlich aussprechen‹: seine Absicht, seine Bereitwilligkeit, jmdm. seine Liebe, den Krieg erklären; jmdn. für schuldig, für einen Lügner, zum Erben erklären; in die Acht erklären; erklären, daß man einverstanden ist; adjektivisch ein erklärtes Ziel, ein erklärter Gegner; sich bereit erklären; sich für/ gegen jmdn. erklären; sich über einen Punkt erklären, sich erklären schlechthin ›seine Meinung, seine Gesinnung aussprechen‹; im 18. Jahrhundert auch häufig sich erklären, daß, vgl. da er sich erklärte, daß er an der Gesellschaft teilnehmen wollte (Moritz); auch mit zu und Infinitiv: wenn Idris sich erklärt, ihm gern die Gunst zu gönnen (Wieland); literarisch mit nichtpersönlichem Subjekt: eh der Tag sich neigt, muß sich's erklären, ob ich den Freund, ob ich den Vater soll entbehren (Schiller); ungewöhnlich bei Goethe: sich mit jmdm. erklären ›sich mit jmdm. verständigen, aussprechen‹: Was du mir sagst, mein Freund, versteh' ich nicht, / Wie du es sagst. Erkläre dich mit mir (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Tasso 2264 u.ö.). Dazu
Erklärung (1474; L060 2DWb)
1 ›Begründung, Erläuterung‹ Es gibt drei Arten von Erklärungen in der Wissenschaft: Erklärungen, die uns ein Licht oder einen Wink geben; Erklärungen, die nichts erklären; und Erklärungen, die alles verdunkeln (F.A223 Friedrich Schlegel, Athenäum Fragmente Nr. 82);
2 ›Stellungnahme, (öffentliche, formelle) Äußerung‹, so in Willenserklärung, Steuererklärung.
erklärlich 16. Jahrhundert ›begreiflich‹, erklärbar 18. Jahrhundert.
mhd. erklæren, früher allgemein ›klar machen‹, erhalten in zwei Spezialisierungen:1 ›verständlich machen, auslegen‹ Erklär mir, Liebe, was ich nicht erklären kann (A004 Ingeborg Bachmann, Erklär mir, Liebe);
2 ⇓ "S210" ›öffentlich aussprechen‹: seine Absicht, seine Bereitwilligkeit, jmdm. seine Liebe, den Krieg erklären; jmdn. für schuldig, für einen Lügner, zum Erben erklären; in die Acht erklären; erklären, daß man einverstanden ist; adjektivisch ein erklärtes Ziel, ein erklärter Gegner; sich bereit erklären; sich für/ gegen jmdn. erklären; sich über einen Punkt erklären, sich erklären schlechthin ›seine Meinung, seine Gesinnung aussprechen‹; im 18. Jahrhundert auch häufig sich erklären, daß, vgl. da er sich erklärte, daß er an der Gesellschaft teilnehmen wollte (Moritz); auch mit zu und Infinitiv: wenn Idris sich erklärt, ihm gern die Gunst zu gönnen (Wieland); literarisch mit nichtpersönlichem Subjekt: eh der Tag sich neigt, muß sich's erklären, ob ich den Freund, ob ich den Vater soll entbehren (Schiller); ungewöhnlich bei Goethe: sich mit jmdm. erklären ›sich mit jmdm. verständigen, aussprechen‹: Was du mir sagst, mein Freund, versteh' ich nicht, / Wie du es sagst. Erkläre dich mit mir (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Tasso 2264 u.ö.). Dazu
Erklärung (1474; L060 2DWb)
1 ›Begründung, Erläuterung‹ Es gibt drei Arten von Erklärungen in der Wissenschaft: Erklärungen, die uns ein Licht oder einen Wink geben; Erklärungen, die nichts erklären; und Erklärungen, die alles verdunkeln (F.A223 Friedrich Schlegel, Athenäum Fragmente Nr. 82);
2 ›Stellungnahme, (öffentliche, formelle) Äußerung‹, so in Willenserklärung, Steuererklärung.
erklärlich 16. Jahrhundert ›begreiflich‹, erklärbar 18. Jahrhundert.