Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ergehen
ahd. irgan, mhd. irgan, irgen;1ausgehen‹, im Neuhochdeutschen nur noch übertragen: ein Befehl, eine Einladung, ein Ruf ergeht an jmdn. ;
2vor sich gehen‹: mit all seinem Königreich / gewalt vnd zeit / die vnter jm ergangen sind (A180 Martin Luther, 1.Chronik 30,30), da das Gericht über mich ergangen ist (Goethe), den Schicksalen, die während dieser Zeit über meine Art zu denken und zu empfinden ergangen sind(Schiller); allgemein üblich in etwas über sich ergehen lassen (müssen); mit unbestimmtem Subjekt: wie er vns deutet / so ists ergangen(A180 Martin Luther, 1.Mose 41,13); mit Dativ wie einfaches "gehen": dem Lande der Sodomer vnd Gomorrer wird es treglicher ergehen (A180 Martin Luther, Matthäus 10,15), ergeht's Euch wohl (Goethe), wie ergeht's dem alten blinden Vater (Schiller);
3 sich ergehenspazieren gehen‹ (mhd. ); häufig übertragen sich in Schmähungen, in Phantasien ergehen u.dgl. (L092 GoeWb).
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