Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ergeben
ahd. irgeban, mhd. ergeben;1 frühneuhochdeutsch ›übergebenwelch Volck seinen Hals ergibt unter das Joch des Königes (A180 Martin Luther, Jeremia 27,11); dazu veraltet Ergebung einer Stadt (16. Jahrhundert; L059 DWb), noch Schiller, auch Ergebung in Gottes Willen (L308 Kaspar Stieler); jetzt in dieser Bedeutung nur als Reflexivum ›sich fügen, hingeben‹: sich ergeben in den Willen Gottes, in sein Schicksal ergeben, sich dem Alkohol, dem Glücksspiel ergeben, Drum hab' ich mich der Magie ergeben (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,377);
2offenbaren, erweisen‹ (frühnhd.) die untersuchung ergab seine unschuld(L109 Moriz Heyne); wohl hervorgegangen aus der reflexiven Verwendung ›erfolgen, hervorgehen‹ (14. Jahrhundert) daß es in Cöln und für Cöln geschrieben sei, ergibt sich aus dem Inhalte (L092 GoeWb); vgl. auch älteres ergebenhervorbringenWol Ergeben / vil Frucht tragen (L200 Josua Maaler 1561); dazu
ergiebigertragreich‹ (16. Jahrhundert). Zu ergeben(1)
ergeben als Adjektiv (frühnhd.) Wer dem Leben ist ergeben / Muß das lieben sparsam üben (F. v.Logau, Sinn-Getichte 1,158), es möge [Trauriges] kommen, mich findet es ergeben(Freytag; L109 Moriz Heyne); seit dem 17. Jahrhundert in Formeln der Höflichkeit, besonders am Briefende, besonders ergebener Diener, auch als substantivischer Infinitiv mit seufzerformeln, heuchelndem ergeben (Lenau; L109 Moriz Heyne); dazu Ergebenheit; Das neue Wort für "Resultat" ist
Ergebnis, 1796 Novalis (L060 2DWb), bei L031 Joachim Heinrich Campe Erg.1801 nach Gedike; bei Goethe auch noch in der Bedeutung ›Begebenheit, Ereignis‹ (L092 GoeWb) analog ergeben reflexiv ›sich begeben, ereignen‹ (frühnhd.).
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