Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
erbosen
1 mittelhochdeutsch wie das einfache mhd. bosen, ahd. bosonschlecht werden‹, auch ›Böses tun‹.2 Die jetzige Bedeutung ›böse, zornig werden oder machen‹ erst im 17. Jahrhundert (L308 Kaspar Stieler). Für das transitive erbosen wäre bei Ableitung aus ↑ "böse" eigentlich erbösen zu erwarten, so 1663 bei L284 Justus Georg Schottelius 630. Intransitiv erscheint es nur vereinzelt bei Tieck (wie muß ich erboßen), A. v.Arnim (der Kleine erboßte) und Rückert. Jean Paul braucht erbosen transitiv, z. B. was unsern Medicus am meisten erboste, so auch Tieck. Reflexiv bei A075 Johann Wolfgang von Goethe: Hört wie sie sich voraus erbosen, / Blechklappernd aneinander stoßen! (Faust II,10565). Ein Substantiv Erbosung bei Jean Paul.
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