Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
erbieten
ahd. irbiotan, mhd. erbieten, jetzt nur üblich in sich erbieten: Ich erbiete mich, diese Bücher zu kaufen(A138 Hans Henny Jahnn, Chatterton 82). Früher mit verschiedenen Objekten im Sinne von ›anbieten, erweisen‹; vereinzelt noch bei neueren Dichtern: was mein kleines Paradies zu Eurer Notdurft hat, ist herzlich Euch erboten (Wieland), im erbotnen Tausche (Platen). Dazu frühneuhochdeutsch erbietig, das im 18. Jahrhundert durch erbötig (s. unten) ersetzt wird, aber noch inehrerbietig, Ehrerbietung nach mhd. ere erbieten. Veraltet ist auch der substantivierte Infinitiv Erbieten, noch bei Lessing mir dieses Erbieten freierdings zu tun; ↑ "anerbieten". Desgleichen Erbietung noch bei Schiller große Erbietungen wurden ihm von seiten der Verwandten getan.
erbötig beruht auf frühnhd. erbotAnerbieten‹, ursprünglich mit Genitiv, daher noch ich bin's erbötig (Hagedorn) (↑ "er"-), später mit zu, heute selten.
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