Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
entlang
taucht um 1800 in Norddeutschland in der Schriftsprache auf. L003 Johann Christoph Adelung bezeichnete es 1774 noch als niedrig, L033 Joachim Heinrich Campe 1807 als nur der höheren Schreibart angehörig. Das ältere Niederdeutsche hat neben en(t)lanc (aus in lanc zusammengerückt) auch entlanges, entlangest, worauf wohl entlängs bei Droste-Hülshoff und entlängst bei Fouqué und Immermann direkt zurückgehen. Zur Entstehung des Wortes L012 Otto Behaghel, Syntax 2,49. Neben er geht am Bach entlang kann man auch sagen er geht den Bach entlang, wobei den Bach ursprünglich Akkusativ der Erstreckung ist, nicht von entlang abhängig. Doch hat sich im Sprachgefühl eine engere Verbindung des Akkusativ mit entlang hergestellt (vgl. bergan usw.). Die Folge davon ist, daß es zuweilen wie eine Präposition vorangestellt erscheint: entlang die lange Straße(Rückert), entlang die Ufer (A.Grün), entlang den Teich(Droste-Hülshoff); mit Genitiv: entlang des Waldgebirges (Schiller); mit Dativ: entlang dem Hügel (Droste-Hülshoff); auch bei Nachstellung kommt der Dativ vor: den elysäischen Feldern entlang(Heine). Selten wird es auf die Zeit übertragen: den Erdentag entlang (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,11449), die ganze Reise entlang (Gutzkow), einen Herbst entlang (Keller). Umgangssprachlich kurz lang: es geht da lang.
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