Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Entgelt
Bezahlung, Ersatz‹, ursprünglich Maskulinum, später auch Neutrum, am üblichsten in ohne Entgelt, 15. Jahrhundert on entgelt (L060 2DWb), worin das Geschlecht nicht erkennbar ist. Dazu unentgeltlich (17. Jahrhundert; L059 DWb).entgelten ahd. intgeltan, mhd. engelten schon in der Rechtssprache (L046 DRWb2,1558); frühneuhochdeutsch wie mittelhochdeutsch mit Genitiv ›für etwas büßen, Nachteil haben‹: Vnser Veter haben gesündigt… vnd wir müssen jrer missetat entgelten (A180 Martin Luther, Klagelieder Jeremias 5,7). Daher tritt später der Akkusativ ein: alle müssen seine Laune entgelten(Tieck). Allgemein üblich ist jetzt nur jmdn. etwas entgelten lassen. Zuweilen erscheint wie sonst in ähnlichen Fällen der Dativ der Person: so laß er es doch dem gnädigen Fräulein nicht entgelten (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Minna 2,6). In dem Sinn ›Vorteil, Lohn haben‹ gebraucht es Uhland: so laß mich das entgelten am heutigen Tag. Häufig Gegensatz zu ↑ "genießen": Was einer nicht genossen hat, hat er auch nicht zu entgelten (Lehmann; L320 Trübner).
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