Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
entgegen
ahd. ingagan, mhd. engegene (ent- aus en- ›in‹, ↑ {{link}}ent{{/link}}-[2]). Es fungiert als Adverb zu "gegen" teils als Richtungsbestimmung, teils mit dem Nebensinn des Feindlichen. Es kann von ihm ein Dativ abhängen, der meist vorangestellt wird: dem Strom, dem Wind, der Sonne, dem Befehle entgegen; auch im Sinne von ›entgegengesetzt‹ der Dichtung ganz entgegen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 49.1,367,16). Mit Verben wird es, wo es unmittelbar davor zu stehen kommt, meist zusammengeschrieben, doch haben diese Verbindungen im allgemeinen keine besondere Bedeutungsentwicklung ihren Bestandteilen gegenüber gehabt; doch könnte man anführen: entgegenstehen (deinem Vorhaben steht nichts entgegen), entgegenlaufen (das läuft den Vorschriften entgegen, üblicher zuwider), entgegennehmen (die Befehle jmds. ), entgegensehen (sie sieht einer glücklichen Zukunft entgegen).Die Übertragung auf andere Bewegungsverben besonders in ⇓ "S170" pietistischer Sprache und bei Klopstock: entgegenjauchzen, entgegenjubeln, entgegenlachen, entgegenseufzen, entgegenwachen, entgegenweinen (schon L308 Kaspar Stieler). Auch prädikativ wird entgegen gebraucht: der Wind war jnen entgegen (A180 Martin Luther, Markus 6,48). Das Partizip entgegengesetzt wird adjektivisch gebraucht. Dazuentgegnen ahd. ingaganen, mhd. engegenen.
1 A075 Johann Wolfgang von Goethe gebraucht es mit Vorliebe im Sinne von ›entgegengehen, entgegenkommen‹, wo zum Teil "begegnen" das Übliche ist: hier entgegnet uns nun das höchste dieser Symbole (Dichtung und Wahrheit 27,123,6); in einem großen Erdsaale entgegneten Wilhelm zwei Frauenzimmer (Wanderjahre 24,70,16); auch dem Sturm entgegnen (›sich entgegen stellen‹).
2 Allgemein ist es jetzt ›auf eine Anrede erwidern‹. A222 Friedrich Schiller gebraucht es auch von einer Anrede, die keine Erwiderung ist: »Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!« / Entgegnet ihm finster der Wütherich (Die Bürgschaft).
ahd. ingagan, mhd. engegene (ent- aus en- ›in‹, ↑ {{link}}ent{{/link}}-[2]). Es fungiert als Adverb zu "gegen" teils als Richtungsbestimmung, teils mit dem Nebensinn des Feindlichen. Es kann von ihm ein Dativ abhängen, der meist vorangestellt wird: dem Strom, dem Wind, der Sonne, dem Befehle entgegen; auch im Sinne von ›entgegengesetzt‹ der Dichtung ganz entgegen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 49.1,367,16). Mit Verben wird es, wo es unmittelbar davor zu stehen kommt, meist zusammengeschrieben, doch haben diese Verbindungen im allgemeinen keine besondere Bedeutungsentwicklung ihren Bestandteilen gegenüber gehabt; doch könnte man anführen: entgegenstehen (deinem Vorhaben steht nichts entgegen), entgegenlaufen (das läuft den Vorschriften entgegen, üblicher zuwider), entgegennehmen (die Befehle jmds. ), entgegensehen (sie sieht einer glücklichen Zukunft entgegen).Die Übertragung auf andere Bewegungsverben besonders in ⇓ "S170" pietistischer Sprache und bei Klopstock: entgegenjauchzen, entgegenjubeln, entgegenlachen, entgegenseufzen, entgegenwachen, entgegenweinen (schon L308 Kaspar Stieler). Auch prädikativ wird entgegen gebraucht: der Wind war jnen entgegen (A180 Martin Luther, Markus 6,48). Das Partizip entgegengesetzt wird adjektivisch gebraucht. Dazuentgegnen ahd. ingaganen, mhd. engegenen.
1 A075 Johann Wolfgang von Goethe gebraucht es mit Vorliebe im Sinne von ›entgegengehen, entgegenkommen‹, wo zum Teil "begegnen" das Übliche ist: hier entgegnet uns nun das höchste dieser Symbole (Dichtung und Wahrheit 27,123,6); in einem großen Erdsaale entgegneten Wilhelm zwei Frauenzimmer (Wanderjahre 24,70,16); auch dem Sturm entgegnen (›sich entgegen stellen‹).
2 Allgemein ist es jetzt ›auf eine Anrede erwidern‹. A222 Friedrich Schiller gebraucht es auch von einer Anrede, die keine Erwiderung ist: »Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!« / Entgegnet ihm finster der Wütherich (Die Bürgschaft).