Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
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mhd. entverren, entvernen, mittelniederdt. entver(n)en ist transitiv ›in die Ferne ziehen lassen‹ (L320 Trübner), vereinzelt auch noch neuhochdeutsch: Meine Mutter wollt mich kaum entfernen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Urfaust 259), doch meistens ›wegschaffen, beseitigen‹: wie die finstern Blicke dieser Dame vorher die Männer entfernt hatten (Hauff; L320 Trübner), reflexiv ›sich in die Ferne begeben, weggehen‹: Nachdem er… sich ziemlich von den Häusern entfernt hatte(Jung-Stilling; L320 Trübner). Das Partizipentfernt wird adjektivisch gebraucht (17. Jahrhundert). Vielfach läßt es sich mit "fern" vertauschen. Doch hat es auch spezifische Verwendungen: entfernte (nicht nahe) Verwandtschaft, Ähnlichkeit; ich bin weit entfernt davon, zu glauben; unwillkürliche Bewegungen können nie anmutig sein, weit entfernt, daß sie es vorzugsweise sein könnten(Schiller).
Entfernung (17. Jahrhundert; L060 2DWb)
1räumlicher oder zeitlicher Abstanddaß er auch in der Entfernung seiner Geliebten gedenke (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 21,3,11),
2 als ⇓ "S153" Nomen actionis: Entfernung aus dem Staatsdienst.
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