Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
entbieten
ahd. inpiotan, mhd. enbieten, ↑ "bieten", nur noch literarisch. Es ist ursprünglich ›wissen lassen‹, ›melden‹: Der wil euch nüt entbieten, er wil euch selber ansprechen (1515 Eulenspiegel; L320 Trübner), der Graf entbietet dir, er hab' den schwed'schen Kanzler aufgesucht (Schiller); dann überhaupt ›bestellen‹: jmdm. einen Gruß entbieten; es kann sich auch auf etwas, was erst zu tun ist, beziehen und nähert sich dann der Bedeutung von "gebieten": Alles was du… deinem Knecht entboten hast / wil ich thun (A180 Martin Luther, 1.Könige 20,9). Daneben jmdn. zu sich (vor den Richter, nach Wien) entbieten (Akkusativ durch die Richtungsbestimmung veranlaßt) ›auffordern zu kommen‹.
ahd. inpiotan, mhd. enbieten, ↑ "bieten", nur noch literarisch. Es ist ursprünglich ›wissen lassen‹, ›melden‹: Der wil euch nüt entbieten, er wil euch selber ansprechen (1515 Eulenspiegel; L320 Trübner), der Graf entbietet dir, er hab' den schwed'schen Kanzler aufgesucht (Schiller); dann überhaupt ›bestellen‹: jmdm. einen Gruß entbieten; es kann sich auch auf etwas, was erst zu tun ist, beziehen und nähert sich dann der Bedeutung von "gebieten": Alles was du… deinem Knecht entboten hast / wil ich thun (A180 Martin Luther, 1.Könige 20,9). Daneben jmdn. zu sich (vor den Richter, nach Wien) entbieten (Akkusativ durch die Richtungsbestimmung veranlaßt) ›auffordern zu kommen‹.