Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
empor
ahd. in borin die, in der Höhe‹, ›aufwärts‹ (bor ahd. ›Gipfel, Spitze eines Dings‹), mhd. die Zusammenrückung enbor, frühnhd. entbor (mit Gleitlaut) > nhd. empor(↑ "Himbeere"). Als Adverb literarisch genutzt und vom gehobenen Stil gesucht: unsere fahne weht hoch empor (J.Grimm; L059 DWb), hält schon L004 Johann Christoph Adelung empor im »gemeinen Sprachgebrauche veraltet«; »mit emporbilden sich… eine menge… von den dichtern gesuchter verbalzusammensetzungen« (J.Grimm; L059 DWb), z. B. sich emporarbeiten (1761 Basedow; L060 2DWb); emporfahren: Lenore fuhr ums Morgenrot / Empor aus schweren Träumen (G.A.A032 Gottfried August Bürger, Lenore); emporlodern: flamme, hasz, zorn lodern empor (L109 Moriz Heyne); emporsteigen, übertragen eine republik steigt aus morästen empor (Schiller; ebenda); emporkommen, auch bezogen auf Verhältnisse, Glück, Rang (L109 Moriz Heyne), dazuEmporkömmling (1787; L360 ZDW8,84) ⇓ "S166" statt des aus dem Französischen übernommenen Parvenü.
Empore Fem. ›offenes Obergeschoß, besonders in Kirchen‹ (1789 Jean Paul; L060 2DWb) ist gekürzt aus Emporkirche.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: empor