Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
empirisch
(1519 Fries; L060 2DWb) < griech.-lat. empiricus,1 ›auf praktischer Erfahrung beruhend‹, anfangs besonders in der Medizin und Psychologie (vgl. empirische Psychologie 1753 Creutz nach lat. psychologia empirica; L060 2DWb), auch abwertend ›ohne theoretische Absicherung‹;
2 ›auf Erfahrung als Quelle wissenschaftlicher Erkenntnis beruhend‹, im 18. Jahrhundert terminologisch gefaßt: Erkenntnis a posteriori, d. i. empirische Anschauung (I.A153 Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft I.1, §8 u.ö.);
3 verallgemeinert ›konkret, wirklich‹ die empirische Welt.
Empirie (1713; L060 2DWb) < griech.-lat. empiria,
1 ›auf Beobachtung beruhende Erfahrung‹;
2 entsprechend empirisch(2) als wissenschaftliche Methode: hat… die kritische Philosophie den Weg eröffnet, die Empirie auf Prinzipien und die Spekulation auf Erfahrung zurückzuführen (A222 Friedrich Schiller, Ästhetische Erziehung Brief 27, A.5); Es gibt eine zarte Empirie, die sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Briefe 45,11,1);
3 ⇓ "S113" kollektivierend ›Welt der Erscheinungen, Erfahrungsbereich‹ die ungeheure Empirie des Litterarwesens (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Briefe 16,12,2).
Empiriker
1 zunächst in lateinischer Form Empiricus (Anfang des 16. Jahrhunderts; L060 2DWb) in der ⇓ "S132" Medizin ›Praktiker‹,
2 ›wer auf Empirie(2) baut‹, auch Gegensatz zu "Theoretiker"; daneben Empirist (I.Kant; L060 2DWb).
Empirismus (1787 I.Kant; L060 2DWb), Bezeichnung einer ⇓ "S168" philosophischen Richtung, insbesondere für die englische Philosophie (Locke u. a.), Gegensatz zu "Rationalismus". Vgl. L138 HWbPh 2,476ff.
(1519 Fries; L060 2DWb) < griech.-lat. empiricus,1 ›auf praktischer Erfahrung beruhend‹, anfangs besonders in der Medizin und Psychologie (vgl. empirische Psychologie 1753 Creutz nach lat. psychologia empirica; L060 2DWb), auch abwertend ›ohne theoretische Absicherung‹;
2 ›auf Erfahrung als Quelle wissenschaftlicher Erkenntnis beruhend‹, im 18. Jahrhundert terminologisch gefaßt: Erkenntnis a posteriori, d. i. empirische Anschauung (I.A153 Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft I.1, §8 u.ö.);
3 verallgemeinert ›konkret, wirklich‹ die empirische Welt.
Empirie (1713; L060 2DWb) < griech.-lat. empiria,
1 ›auf Beobachtung beruhende Erfahrung‹;
2 entsprechend empirisch(2) als wissenschaftliche Methode: hat… die kritische Philosophie den Weg eröffnet, die Empirie auf Prinzipien und die Spekulation auf Erfahrung zurückzuführen (A222 Friedrich Schiller, Ästhetische Erziehung Brief 27, A.5); Es gibt eine zarte Empirie, die sich mit dem Gegenstand innigst identisch macht und dadurch zur eigentlichen Theorie wird (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Briefe 45,11,1);
3 ⇓ "S113" kollektivierend ›Welt der Erscheinungen, Erfahrungsbereich‹ die ungeheure Empirie des Litterarwesens (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Briefe 16,12,2).
Empiriker
1 zunächst in lateinischer Form Empiricus (Anfang des 16. Jahrhunderts; L060 2DWb) in der ⇓ "S132" Medizin ›Praktiker‹,
2 ›wer auf Empirie(2) baut‹, auch Gegensatz zu "Theoretiker"; daneben Empirist (I.Kant; L060 2DWb).
Empirismus (1787 I.Kant; L060 2DWb), Bezeichnung einer ⇓ "S168" philosophischen Richtung, insbesondere für die englische Philosophie (Locke u. a.), Gegensatz zu "Rationalismus". Vgl. L138 HWbPh 2,476ff.