Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
empfehlen
mhd. enphelhen (< entvelhen), frühnhd. empfelhen; ↑ {{link}}ent{{/link}}-, ↑ "befehlen";1 ursprünglich annähernd die gleiche Bedeutung wie "befehlen", nämlich ›anvertrauen, übergeben‹. Am längsten dauert die Berührung fort in sich (seine Seele) Gott empfehlen: Vater, ich empfilh meinen Geist in deine Hände (Bibel von 1482, Lukas 23,46), dafür bei Luther Jch befelh. Jetzt bedeutet es nicht mehr ›etwas direkt übergeben‹, sondern nur
2auf etwas hinweisen als etwas Annehmbares, zu Bevorzugendes oder zu Berücksichtigendes‹ mit Bezug auf Personen, Sachen oder Handlungen (im letzten Fall in der Bedeutung ›anraten‹), so zuerst um 1500 (Geiler von Keisersberg; L059 DWb).
3 Wie andere kann man auch sich selbst empfehlen; sich empfehlen, das schon mittelhochdeutsch bezeugt ist (L320 Trübner), ist dann zu bloßer Höflichkeitsformel geworden: Ich empfehle mich (darf mich empfehlen) zum Abschied (noch gehoben, sonst veraltet); desgleichen ich lasse/ bitte mich zu empfehlen. Empfehl Mask. ist eine frühneuhochdeutsche Rückbildung aus dem Verb (vgl. "Befehl"), im 18. Jahrhundert häufig, jetzt wieder durch
Empfehlung, spätmhd. empfelhunge, ersetzt.
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