Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Elite
< franz. élite, zuerst ⇓ "S136" militärisch ›auserlesene Schar‹: mit einer eslite von reutern (1633 Nicolai; L147 William Jervis Jones), so bis heute in Zusammensetzungen wie Elitetruppe, Eliteeinheit usw. Häufiger und im allgemeinen Sinn erst ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts: die Elite des ganzen Menschengeschlechts (1768 Lavater; L081 FWb); vielfach mit abwertendem Nebensinn ›Minderheit, die besonders qualifiziert ist, deren Position aber bestritten wird‹: Trotz aller Revolten mußte die Vielzahl des Volkes immer wieder für die Elite ins Feld ziehn (P.A276 Peter Weiss, Ästhetik I,43). In der Fachsprache der Soziologie wird Elite seit dem 19. Jahrhundert wieder eingeengt ›gesellschaftliche Führungsschicht‹, oft im Plural: wo immer sich dann in der bürgerlichen Gesellschaft Frankreichs selbst Eliten oder Pseudo-Eliten bilden (N.A048 Norbert Elias, Prozeß I,152).Eliteschule meist auf außerdeutsche Verhältnisse bezogen (z. B. Eton in England): Das Pellicani in Florenz, die Eliteschule, die sie für mich ausgesucht hatten, war ein Massengrab erster Klasse (A206 Hermann P. Piwitt, Granatapfel 19).
elitär(vermeintlich) einer Elite zugehörig‹ (L056 Duden 161967), jüngere deutsche Ableitung von Elite ohne französische Entsprechung: warfen mir überdies berufsbedingte Blindheit, falsches Bewußtsein und elitären Dünkel vor (A069 Robert Gernhardt, Glück 35).
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