Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
einzig
mhd. einzec, hat älteres ↑ "einig" verdrängt in der Bedeutung ›nur einfach in seiner Art vorhanden‹, verschieden von "einzeln" ›für sich, nicht mit anderen Dingen der gleichen Art zusammen‹. Dieser Unterschied ist aber nicht immer gewahrt, und namentlich erscheint einzig wie einzecht im Oberdeutschen im Sinne von einzeln. Zuweilen, v. a. umgangssprachlich häufig, kommt ein Superlativ vor, ein Pleonasmus insofern, als die Bedeutung des Wortes eigentlich keine Steigerung zuläßt: die einzigste Gestalt (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,7439 und 9417, 9628), der einzigste Mensch, in dessen Gesellschaft ich mich nicht langweile (Heine), mein einzigster Hosenträger (A210 Wilhelm Raabe, Horacker; 12,362). Wo einzig in die Bedeutung ›unvergleichlich‹, ›außerordentlich‹ übergeht, verträgt es auch einen Komparativ: noch einziger, ausschließender gerührt von dem Wahren, als ehemals(Goethe). Adverbial bedeutet einzig ›nur‹, häufig in der Verbindung einzig und allein. Statt dessen wird im 18. Jahrhundert auch das Adjektiv verwendet: die einzige Eifersucht ›die Eifersucht allein und nichts anderes‹ (Lessing), hätte der Amerikaner das einzige Pferd gehabt (Herder).
mhd. einzec, hat älteres ↑ "einig" verdrängt in der Bedeutung ›nur einfach in seiner Art vorhanden‹, verschieden von "einzeln" ›für sich, nicht mit anderen Dingen der gleichen Art zusammen‹. Dieser Unterschied ist aber nicht immer gewahrt, und namentlich erscheint einzig wie einzecht im Oberdeutschen im Sinne von einzeln. Zuweilen, v. a. umgangssprachlich häufig, kommt ein Superlativ vor, ein Pleonasmus insofern, als die Bedeutung des Wortes eigentlich keine Steigerung zuläßt: die einzigste Gestalt (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,7439 und 9417, 9628), der einzigste Mensch, in dessen Gesellschaft ich mich nicht langweile (Heine), mein einzigster Hosenträger (A210 Wilhelm Raabe, Horacker; 12,362). Wo einzig in die Bedeutung ›unvergleichlich‹, ›außerordentlich‹ übergeht, verträgt es auch einen Komparativ: noch einziger, ausschließender gerührt von dem Wahren, als ehemals(Goethe). Adverbial bedeutet einzig ›nur‹, häufig in der Verbindung einzig und allein. Statt dessen wird im 18. Jahrhundert auch das Adjektiv verwendet: die einzige Eifersucht ›die Eifersucht allein und nichts anderes‹ (Lessing), hätte der Amerikaner das einzige Pferd gehabt (Herder).