Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
einzeln
mhd. einzel, ursprünglich Adverbialform zu einem Adjektiv einzel, das auch in den Bedeutungen ›einfach‹ und ›einzig‹ erscheint. Das n ist außer vom Adverb wahrscheinlich von den obliquen Kasus her eingedrungen (↑ "albern"). Die Form einzel ist bei Lessing noch häufig, auch bei Rückert, bei diesem aber wohl absichtlich wieder hervorgesucht, hie und da erscheint sie auch bei anderen Dichtern bis ins 19. Jahrhundert, es überwiegt aber schon im 18. Jahrhundert einzeln (H.L236 Hermann Paul, Dt.Grammatik 1,368f.); einzel erscheint aber in Zusammensetzungen (Einzelhaft, Einzelwesen usw.), in Einzelheit (L308 Kaspar Stieler), wofür bei A075 Johann Wolfgang von Goethe (Wanderjahre 24,140,8) Einzelnheit, und liegt dem Verb vereinzeln (L308 Kaspar Stieler) zugrunde. ↑ "einzig".Einzelgänger (L218 Muret/ Sanders 1905) ursprünglich ⇓ "S100" jägersprachlich ›alter Keiler, der nicht mehr im Rudel lebt‹, dann auch für Menschen ›Sonderling‹ (L201 Lutz Mackensen);
Einzelhandel Gegensatz zu Großhandel (1959 A083 Günter Grass, Blechtrommel 453);
Einzelsprache"S208" »z.B. als Glied einer Sprachfamilie« (L264 Daniel Sanders) und im Gegensatz zur »menschlichen Sprache überhaupt« (L097 GWb), Deutsch als Einzelsprache.
Einzelwesen 1794 ⇓ "S123" Lehnschöpfung ⇓ "S071" L033 Joachim Heinrich Campes für lat. individuum, von Jean Paul durchgesetzt.
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