Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
einstimmen
ursprünglich ⇓ "S141" musikalisch ›sich in der Musik einfügen‹ (1647 Rompler; L059 DWb), auch ›anstimmen‹: man stimmet mir kein hochzeitslied nicht ein (Opitz; L059 DWb), früher auch im Sinne von ›zustimmen‹ (Luther; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt): stimmt Welt und Kenner ein, dich deines Diensts zu überheben (Wieland); und ›übereinstimmen‹: wie einstimmend mit seinen Empfindungen war das Lied (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 22,66,25; für heutiges gleichgestimmt: daß er eine einstimmende Gattin finden müsse (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wahlverwandtschaften 20,285,21); ungewöhnlich bei Lessing: eingestimmt mit jeder Schönheit (gewissermaßen entsprechend gestimmt und daher empfänglich für jede Schönheit). Entsprechendeinstimmig"S141" musikalisch ›mit einer Stimme‹ (L308 Kaspar Stieler 1691) im Gegensatz zu zweistimmig, einstimmig singen, einstimmiges Lied; auch ›übereinstimmend‹ (1498; L060 2DWb): bis hierher glaube ich mit den Rigoristen der Moral vollkommen einstimmig zu sein (Schiller), einem Zustande, dem ihre physischen Kräfte nicht gewachsen und ihre sittlichen nicht einstimmig waren(Goethe); zudem ›ohne Gegenstimmen‹ (L109 Moriz Heyne): einstimmig wählen, verurteilen, freisprechen.
Einstimmung Einstimmung mit der Idee (Schiller); ›Zustimmung‹: wozu man ihre Einstimmung wünschte (Goethe), neuer »Vorbereitung« (L201 Lutz Mackensen 1952) Einstimmung auf ein Gedicht (ebenda).
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