Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
einspannen
(mhd. )1.1Zugtiere vor einen Wagen spannen‹, auch ohne Objekt: liesz einspannen und fuhr über land (Goethe; L109 Moriz Heyne), auch: den Wagen einspannen; auch fachsprachlich
1.2 Tuch bzw. Leinwand einspannen; schon seit dem Frühneuhochdeutschen übertragen
2zügeln, fesselnund spanne meine vers in keine fesseln ein (Gryphius; L059 DWb), in vielfältiger Nuancierung: ihr, ihr, dort auszen in der welt / die nasen eingespannt! (Schiller; L059 DWb) ›eingezogen‹, »nicht so hochnäsig!« (L296 Keith Spalding);
3 abgeblaßt jmdn. / etwas für einen Zweck einspannenverpflichten, zwingen‹ (16. Jahrhundert), häufiger erst seit Ende des 19. Jahrhunderts.
Einspänner Mask. (1477; L060 2DWb)
1Wagen oder Ackergerät, das nur mit einem Zugtier bespannt ist‹; dazu einspännig; ↑ "Kutsche".
2 »Einer, der nur mit Einem Pferde fährt, pflügt etc.« (L033 Joachim Heinrich Campe), übertragen »wer allein lebt« (18. Jahrhundert; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), umgangssprachlich ›Junggeselle‹ (L097 GWb). Veraltet
Einspänniger (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741) im Bergbau:
1 »der eine Zeche allein bauet« (ebenda);
2Reiter, der nicht im Haufen reitet‹ (ebenda).
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