Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
einsetzen
frühneuhochdeutsch auch ›ins Gefängnis setzen‹: legeten die Hende an sie / vnd setzten sie ein bis auff morgen (A180 Martin Luther, Apostelgeschichte 4,3), gefangen eingesetzt noch Schiller. Nicht mehr üblich ist auch die Bedeutung ›als Pfand setzen‹: sie habe dem Bildermanne ihre großen silbernen Schnallen dafür eingesetzt (Goethe); länger hat sich erhalten einsetzen beim Spiel, übertragen: seine Ehre einsetzen; und setzet ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen sein (Schiller); daher auch sich einsetzen für etwasenergisch für etwas eintreten‹, ›sich um etwas bemühen‹. Intransitiv : eine Stimme, ein Musikinstrument setzt ein. Militärisch Truppen usw. einsetzen neben älterem "ansetzen" seit 1893, zunächst allerdings intransitiv: die Reiterei und die großen Geschütze konnten nicht recht einsetzen(Rosegger; L320 Trübner). Dann ebenso wie später Einsatz auf die zivilen Bereiche übertragen: alle Werbemittel einsetzen, starke Verbreitung im Nationalsozialismus ›gemäß einem genauen Plan den »Kräften« den Platz anweisen‹ (L281 Cornelia Schmitz-Berning), so auchEinsatz früher auch ›Pfand‹ (L308 Kaspar Stieler »hypotheca«), danach Einsatz im Spiel (L004 Johann Christoph Adelung); von Truppen im 1. Weltkrieg; übertragen ›Bemühung, Anstrengung‹, v. a. im ⇓ "S205" Sport: die Mannschaft spielte ohne Einsatz (L097 GWb), dort oft verhüllend für eine Spielweise, die Fouls ins taktische Konzept einbezieht: die Verteidiger konnten nur mit überhartem Einsatz die Angriffe des Gegners bremsen (L097 GWb).
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