Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
eins
1 ahd. / mhd. eines, Genitiv von ↑ 1"ein", adverbial geworden, ›einmal‹ (engl. once). Es konkurriert bis ins 17. Jahrhundert mit "einst", von dem es dann verdrängt wird. Länger erhalten hat es sich in einigen Fällen, in denen noch der Zahlbegriff im Vordergrund steht. Zunächst in noch eins: Bei A180 Martin Luther (Hosea 3,1) heißt es Gehe noch eins hin / vnd bule vmb das bulerisch vnd ehebrecherisch Weib. Sehr üblich noch im 18. Jahrhundert ist noch eins so: sie schien dadurch sogar noch eins so schön geworden (Wieland); noch bei Mörike noch eins so froh. Ferner mit Präpositionen: auf einsauf einmal‹, noch Lessing; häufiger mit einszusammen‹: lieber alles mit eins (Lessing); auch in der Bedeutung ›plötzlich‹: schon hielten wir ihn für verloren, als aus Rauch und Flamme mit eins er vor uns stand (Lessing); noch bei Uhland und Grillparzer.2 ahd. einaz, mhd. einez ist als Zahlwort die flektierte neutrale Form von ↑ 1"ein", die seit dem Mittelhochdeutschen fest geworden ist.
⊚⊚ Eins, zwei, drei!blitzschnell‹: wofern ich nicht in eins zwei drei, wie aus der tasche, euch ohne zauberei ein liebchen hasche (Wieland; L059 DWb); seit Ende des 19. Jahrhunderts in umgangssprachlicher Umdeutung der Abkürzung I a für "prima": eins a, Eins Abesonders gut‹, nach dem System der Handels- und Qualitätsklassen: In der Bank hätt einer keine Chancen. / Das Sicherungssystem ist eins a (A169 Franz Xaver Kroetz, Maria 116). Dazu
EinsFem. , als Bezeichnung der Ziffer (Lichtenberg; L059 DWb) und dann übertragen für die Schulnote (L059 DWb1859) und kurz für Nummer eins, erste Stelle: Er ist an Eins gesetzt z. B. bei einem Turnier (mediensprachlich).
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