Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ein
1 ahd. / mhd. ein, den europäischen Sprachen gemeinsames Wort (lat. unus, vgl. auch griech. oíne ›Eins auf dem Würfel‹), wird nach seinen verschiedenen, schon althochdeutsch ausgeprägten Funktionen als Zahlwort, als Pronomen, als Artikel gefaßt.1 Den Charakter eines Zahlwortes behauptet es deutlich, solange es im Gegensatz zu anderen Zahlen oder auch zu "kein" steht, wobei es immer volltönig ist; so also auch in (auch) nicht einer. Als Uhrzeitangabe in der Funktion eines Adjektivs steht es in ein Uhr (1395; L060 2DWb). Handelt es sich um eine Beziehung von mehreren Gegenständen zu einem, so kann der Fall eintreten, daß sich ein mit "derselbe", der nämliche (↑ "nämlich"[3]), der gleiche (↑ "gleich"[2]) berührt: Schweden und Norwegen hatten einen König; sie sind an einem Tage geboren. Daher mit umständlicher Genauigkeit einer und derselbe und mit Verschmelzung, so daß das erste Glied flexionslos wird, ein und derselbe. Ferner es ist eins, ob ich gehe oder bleibe; es geht in einem hin, in einem fort; eins sein, eins werdensich einigen über etwas‹, früher öfters mit Genitiv: man wurde des Handels eins (Wieland). Dieses eins wird vom Sprachgefühl als ein eigenes Adjektiv in flexionsloser Form empfunden; daher bildet man dazu "uneins".
2 Tritt der Zahlbegriff in den Hintergrund, so enthält ein den Charakter eines unbestimmten Pronomens. Substantivisch gebraucht, berührt es sich mit "jemand" und 1"man", auch mit "wer", wo es als Indefinitum gebraucht wird. Es bleiben Verschiedenheiten in der Verwendung dieser Wörter, es lassen sich aber nicht durchgängig scharfe Grenzlinien ziehen. Ausschließlich herrscht einer, wenn ein partitives Verhältnis zu einem folgenden Substantiv stattfindet (einer der Männer, von den Männern), offenbar wegen der halbadjektivischen Natur, die das Pronomen in diesem Fall hat, indem man das Substantiv dazu aus dem folgenden entnehmen könnte. Der Genitiv steht in der älteren Sprache, so auch bei Luther, oft voran (auf der Tage einen, in der Schiffe eins), jetzt nur noch literarisch. Stets voran ging der Genitiv des Personalpronomens (euer, ihrer einer, jetzt einer von euch, ihnen).Geblieben ist in allgemeinem Gebrauch unser einer im Sinne von ›einer wie ich‹, indem also unter unserdiejenigen begriffen sind, die in der gleichen Lage wie der Redende sind. Über so einer ↑ "so", über was für einer ↑ "was". Umgangssprachliche Wendungen er lügt wie einer (so daß ihn keiner darin übertrifft), das ist einer (emphatisch, um auszudrücken, daß sich jemand besonders negativ auszeichnet). Fast in allen Fällen, in denen "jemand" gebraucht wird, kann auch einer dafür eintreten, nur daß letzteres umgangssprachlicher ist, und daß es da vermieden wird, wo man das Geschlecht unbestimmt lassen möchte. Diese Unbestimmtheit wird übrigens in süddeutscher und mitteldeutscher Umgangssprache auch dadurch erreicht, daß man das Neutrum von einer gebraucht, vgl. nun sag mir eins, man soll kein Wunder glauben (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,2338). Besonders üblich ist einervor einem darauf bezüglichen Relativpronomen und in Nebensätzen. Die Berührung mit 1"man" zeigt sich auch darin, daß ein verdecktes ich, wir darin liegen kann: was soll einer dazu sagen. Insbesondere müssen die mangelnden obliquen Kasus von mandurch die von einer vertreten werden, und diese stehen daher mit manin Wechselbeziehung: wenn's einem am besten schmeckt, soll man aufhören. Zuweilen wird für sich stehendes einerumgangssprachlich mit Beziehung auf einen bestimmten, aus der Situation zu verstehenden Begriff gebraucht: einen nehmen (›etwas trinken‹), ich haue dir eine hinter die Ohren. Das Neutrum erscheint als unbestimmtes Objekt zu verschiedenen Verben: einem eins versetzen u.dgl., er wird dem Mädel eins hinsetzen (ein Kind) (Schiller); eins trinken; sing eins, daß die Zeit vergeht (Goethe), ich schwatze eins mit (Lessing), darnach wollen wir auch eins tanzen (C.F.Weiße), und dann an meine Brust gedrückt, und weidlich eins geküßt (Goethe).
3 Dem substantivischen unbestimmten Pronomen entspricht im adjektivischen Gebrauch das, was man den unbestimmten Artikel zu nennen pflegt. Dieser hat kein volles Tongewicht, sondern ordnet sich dem zugehörigen Substantiv unter. Diese Unterordnung hängt zusammen mit einer Abschwächung der Bedeutung, die zugleich die Folge gehabt hat, daß sich der Gebrauch des ein immer mehr ausgebreitet hat auf die Fälle, in denen früher das Substantiv für sich genügt hatte, wie es noch immer im Plural genügen muß. Dazu wenige Bemerkungen: Der Artikel hat doppelte Funktion, ebenso wie substantivisches ein. Er bezieht sich entweder auf ein einzelnes, noch nicht in seiner Individualität bestimmtes Exemplar der Gattung, die das Substantiv bezeichnet, oder auf ein beliebiges Exemplar derselben: ein Kind begegnete unsein Kind kann das noch nicht begreifen (daher auch die Verbindungen ein jeder, ein jeglicher möglich). Im letzteren Fall findet Berührung mit dem bestimmten Artikel statt, insofern derselbe der Gattungsbezeichnung als solcher vorgesetzt wird. Es macht kaum einen Unterschied, ob ich sage die Ratte ist größer als die Maus oder eine Ratte ist größer als eine Maus. Früher im Kanzleistil ein, wo wir den bestimmten Artikel erwarten sollten, bei Titulaturen wie ein hohes Ministerium, ein hochlöblicher Rat usw. (L012 Otto Behaghel, Syntax 1,135; Kraus, L355 ZDA67,7). Da Eigennamen an und für sich Einzelwesen bezeichnen, so kann im allgemeinen kein ein neben ihnen stehen. Doch gibt es bestimmte Ausnahmen. Erstens bezeichnet ein eine von den verschiedenen Personen, die den gleichen Namen führen: ich habe einen Müller gekannt. Zweitens bringt die Bedeutung ›ein Mann von der Art wie‹ hervor, wobei also der Eigenname gewissermaßen zum Gattungsbegriff wird: der Freundschaft arme Flamme füllt eines Posa Herz nicht aus (Schiller). In der Umgangssprache erschien ein zuweilen vor einer pluralischen Zahlbestimmung, z. B. ein vierzig Jahre im Sinne von ›etwa vierzig Jahre‹. Es kann bei ein auch ein vorhergenanntes oder nach der Situation selbstverständliches Substantiv hinzugedacht werden, z. B.: willst du eine Feder habenIch habe schon eine. Demonstrativer Natur nähert sich ein, wenn es in ausgesprochenem oder wenigstens gedachtem Gegensatz zu "ander-" tritt, was bei substantivischem wie adjektivischem Gebrauch der Fall sein kann. Dann allein kann es mit dem Artikel verbunden und auch ein Plural gebildet werden (die einendie andern); einer oder/ und der andereirgendeiner‹; zuweilen mit Verschmelzung ein und andrer: doch möchte sich ein und andres darauf erwidern lassen (Goethe), hast du versucht, ob ein und andre willig sind (Grillparzer). In der Flexion unterscheidet sich einvon der eines gewöhnlichen Adjektivs dadurch, daß es wie die Possessivpronomina in attributivem Gebrauch im Nominativ Singular Mask. und im Nominativ/ Akkusativ Singular Neutr. flexionslos bleibt (ein Manneiner). In der Umgangssprache sind durch Enklise verkürzte Formen entstanden, die zuweilen auch in der Literatur auftreten: 'ne Vorhut (Schiller), zunem Gott (Klopstock). ⇑ "allein" (↑ "all"), 2"eins", "einst", "einander", "einig", "einzeln", "einzig", "einsam", "kein", "überein-". Insgesamt L012 Otto Behaghel, Syntax 1,407ff.; L355 ZDA67,1ff. Zur landschaftlich unterschiedlichen Aussprache von ein vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–66.
2 adverbiale Richtungsbezeichnung, ahd. / mhd. in, verwandt mit 1"in". Es erscheint zumeist in enger Verbindung mit einem Verb in unfesten Zusammensetzungen. Zusammenschreibung pflegt zu unterbleiben, wenn sich ein und aus oder aus und ein verbinden, die auch ohne Verb erscheinen können: wenn wir in höchsten Nöten sein und wissen nicht wo aus und ein (P.Eber). Auch umgangssprachlich es will mir nicht ein pflegt man keine Zusammensetzung anzunehmen. Mit einem vorangehenden Akkusativ erscheint ein zusammengeschrieben: feldein, "querfeldein", waldein, ungewöhnlich Landein, Meerein (Lessing), Himmelein, Hafenein (Goethe) literarisch sogar nehmt diese Lieder Herzenein(Goethe); mit pronominalen Ortsadverbien verschmolzen: "herein"('rein), "hinein"('nein); ferner hierein, "darein" ("drein"), worein, in welchen ein die Stelle der Präposition inals Richtungsbezeichnung vertritt; endlich in nominaler Zusammensetzung. Eine Nebenform in ist noch jetzt mitteldeutsch und niederdeutsch und erscheint auch in norddeutschen Stadtsprachen: rin, Insicht usw. Vom Raum ist ein auf die Zeit übertragen: jahraus, jahrein, so auch in den Zusammensetzungen; so können z. B. einschieben, "einschalten" auf zeitliche Verhältnisse bezogen werden. Die Zusammensetzungen können auch das Hineinkommen oder Hineinbringen in einen Zustand ausdrücken, z. B. in einen Sportverein, in Verhandlungen "eintreten", sich in eine Wissenschaft einarbeiten, eine schwierige Partitur einüben u.dgl., ein Pferd einreitenes an den Reiter gewöhnen‹, einnicken. Da man in etwas willigen, teilen in sagt, kann man auch "einwilligen", einteilen sagen. Besonders bemerkenswert sind einschlafen, einschlummern, weil sie das Geraten in denjenigen Zustand bezeichnen, der durch das einfache Wort als dauernd bezeichnet wird, wozu gewöhnlich andere Partikeln verwendet werden. In bezug auf die verschiedenen Beziehungen, welche ein in Verbindung mit Verben (und daraus abgeleiteten Substantiven) ausdrücken kann, ist noch folgendes zu beachten. Es kommen drei Faktoren in Betracht: das, was zum Innern gemacht, hineingebracht wird; das, was zum Äußeren, zur Umgebung gemacht wird; das den Vorgang bewirkende Subjekt. Diese drei Faktoren sind nicht immer verschiedene Gegenstände. Bei allen intransitiven Verben fällt natürlich das Subjekt mit dem Hineingebrachten zusammen (sie tritt ein). Neben den transitiven ist das Hineingebrachte grammatisches Objekt. Es kann dabei das Subjekt mit dem zur Umgebung Gemachten zusammenfallen. Dies wird in einigen Fällen ohne nähere Angabe als selbstverständlich empfunden, ein bedeutet also ›in das Innere des Subjekts hinein‹; entweder in das körperliche: einatmen, einsaugen, einschlucken, einschlürfen, einschlingen u. a., oder in das geistige: einlernen, einstudieren, einüben u. a. In anderen Fällen drückt einwenigstens die Richtung auf das Subjekt aus, es liegt in ihm eine Vorstellung wie ›in die Tasche, die Kasse, das Haus des Subjekts‹: "einstecken", einkassieren, einfordern, einklagen, "einheimsen", einernten, einherbsten, einsammeln, einkaufen, "einhandeln", eintauschen, einwechseln,einlösen, "einladen", einberufen u. a. Meistens aber liegt in ein keine solche Spezialisierung, und es kann die Richtung auf einen beliebigen dritten Gegenstand bezeichnen. Es macht dann noch einen Unterschied, ob die Tätigkeit sich direkt auf das grammatische Objekt erstreckt, welches also in etwas schon vorher Fertiges hineingebracht wird, oder ob sie vielleicht mehr erst das Äußere herstellt oder einen Gegenstand derart modifiziert oder gestaltet, daß er im Verhältnis zu dem Objekt zu etwas Umgebendem wird. Beispiele für den ersteren Fall sind: "einblasen", "einbinden", einbohren,einflößen, einflüstern, "einführen", eingießen, einhängen, einhauchen, einhauen, einjagen, "einlegen", einmengen, einmischen, einpökeln, einpressen, einrammen, "einreichen", einschenken, einschieben, einschicken, einschleppen, "einschneiden", einschmuggeln, "einschreiben", einschütteln, "einsetzen", einstechen, eintauchen, "einverleiben"; für den zweiten Fall eindämmen,einfassen, einhüllen, einkleiden, einschnüren, einsiegeln, "einwickeln", einengen. Allerdings kann auch bei solchen Verben das Umgebende mit dem Subjekt identisch sein; das bedarf dann aber eines besonderen Ausdruckes durch das Reflexivpronomen: sie hängt sich Ohrringe ein. In den angeführten Fällen könnte der Akkusativ auch neben dem einfachen Wort stehen. Aber wie andere Richtungsbezeichnungen hat eindie Kraft, ein an sich intransitives Verb transitiv zu machen oder aber ein transitives Verb eine andere Art von Akkusativ regieren zu lassen: einbleuen, einpauken; einmauern, einnähen, einriegeln, "einschließen", "einspinnen", einweben; einsingen, "einlullen". Besonders häufig ist ein derartiger reflexiver Akkusativ: sich einarbeiten, einheiraten, einkaufen, einleben, einlesen, einschmeicheln; daraus ergeben sich dann Partizipien wie eingearbeitet usw. Danach werden gelegentlich manche kühnere Verbindungen gewagt, z. B. die sich ineinander einspielten und einsprachen (Goethe). Mitunter ist das, was zur Umgebung gemacht wird, im Verb direkt ausgedrückt, indem dasselbe eine Ableitung aus einem Substantiv ist: einbalsamieren, einfetten, einölen, einsalzen, einkellern, einkerkern, einpuppen, einhändigen. Vielfach kann ein von ein abhängiger Dativ verwendet werden, aber fast nur von Personen: ihr fällt, geht, leuchtet ein ("einfallen", "eingehen", "einleuchten"); jmdm. einprägen, einbleuen, einschärfen,einjagen, einhauchen, einflößen, eintröpfeln, "eintrichtern", einflüstern, "einreden" usw. Gewöhnlich wird pleonastisch eine Präposition verwendet, zunächst natürlich 1"in"; doch kommen auch andere, namentlich "auf" vor, in der Regel die Folge davon, daß die ursprünglich sinnliche Bedeutung des Kompositums nicht mehr empfunden wird. Bei mehreren Wörtern können wir verfolgen, wie im Laufe des 18. Jahrhunderts indurch auf allmählich verdrängt wird: "Eindruck" (die Nähe des schönen Kindes mußte wohl in die Seele des jungen Mannes einen so lebhaften Eindruck machen[Goethe], auf kommt aber schon bei Lessing vor), "einfließen", "Einfluß" (einen gefährlichen Einfluß in die öffentlichen Beratungen [Schiller], auf neben in schon bei Lessing), "eingehen", "einschränken" (es hat längst aufgehört, in die engen Grenzen eingeschränkt zu sein [Lessing]), einwirken, Einwirkung (sobald Kunst und Wissenschaft in das Leben einwirkt [Goethe], Einwirkung in den Trieb zur Einsamkeit[J.G.Zimmermann]); sich "einlassen" kann noch jetzt mit in und mit auf verbunden werden. Eine andere Gruppe, die mit aufkonstruiert wird, bilden Wörter wie eindringen, einhauen, einstürmen, "einsprechen", "einreden". Es gibt auch Fälle, in denen das Hineingebrachte und das Umgebende zusammenfallen, die bei intransitiven Wörtern dann auch mit dem Subjekt identisch sind; ein bezeichnet dann, daß etwas gewissermaßen in sich selbst hineingetrieben, auf einen engeren Raum beschränkt wird, und berührt sich mit "zusammen": eindampfen, "eingehen" (von Kleidungsstücken), einkochen, einschnurren, einschrumpfen, eintrocknen, "einschüchtern", "einfallen" (eingefallene Wangen), einsinken. Es liegt dann oft auch die Vorstellung des Zerstörens oder Zerstörtwerdens in der Zusammensetzung: "einfallen", einsinken (von Bauwerken gebraucht), einstürzen, aber auch "eingehen" von Pflanzen ›aufhören zu leben‹, zunächst vielleicht daher, daß die Pflanze tatsächlich ein-d. h. zusammentrocknet. Hierher werden auch zu stellen sein "eindrücken" (z. B. das Dach, eine Fensterscheibe), einquetschen u.dgl. Dabei können wieder Intransitiva durch die Zusammensetzung transitiv werden: einrennen (z. B. die Tür), einlaufen u.dgl. Häufig vereinigen die Zusammensetzungen mehrere der besprochenen Beziehungen von ein in sich, und daraus erklärt sich zu einem großen Teile die Mannigfaltigkeit ihrer Bedeutungen. So kann man z. B. eine Tablette oder Geld "einnehmen". In "einstecken" kann die Richtung auf das Subjekt liegen (in die Tasche), es kann aber auch andere Richtungen bezeichnen, z. B. ›in das Gefängnis stecken‹; ähnlich einstreichen, "einziehen". Bei "einschlagen" kann die Handlung direkt auf das Objekt übergehen (einen Nagel oder auf das zum Umgebenden gemachte (eine Decke); desgleichen bei einreiben (daher eine Salbe in die Haut einreibenjmdn. mit Salbe einreiben), einschmieren u.dgl. In einlaufen kann die Richtung auf einen vom Subjekt verschiedenen Gegenstand liegen (Gelder laufen ein, das Schiff läuft in den Hafen ein), aber auch die Richtung nach innen (das Hemd läuft bei der Wäsche ein); desgleichen in "eingehen", "einfallen" usw. In einigen Fällen steht jetzt ein, wo gar keine Richtung, sondern ein Ruhestand in Betracht kommt. Mit einliegen, einwohnen, woraus die üblichen Substantive Einlieger, "Einwohner" abgeleitet sind, verhält es sich wohl so, daß sie ursprünglich nur ›sich einlegen‹, ›seine Wohnung nehmen‹ bedeuten. Analog verhält es sich vielleicht mit "einheimisch", indem man anfangs einheimisch werden, erst später auch einheimisch sein sagte. Neben "Einwohner" steht früher Inwohner, aus Innewohner verkürzt. An Stelle eines älteren inist ein eingetreten in "eingedenk", "Eingeweide". In der älteren Sprache finden sich noch weitere Beispiele von ein für in. Die Veranlassung zu der Verwechslung lag in dem niederdeutschen und mitteldeutschen eingetretenen Zusammenfall (s. oben).
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