Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
egal
< franz. égal1.1 ›gleichartig‹ von mehreren Personen oder Gegenständen (1633; L060 2DWb); auch bei ungenauer Anzahl
1.2 ›gleichmäßig‹ (1708; L060 2DWb), so bis heute: alle Frauenzimmer sind egal (Borchardt; ebenda); Ist der Häcksel auch egal geschnitten? (Winckler; L337 WdG). Selten attributiv oder adverbial: Hauptsache Eier, Erdbeeren, Tomaten und Brot schmecken nicht länger egal, nämlich nach H-Milch. (A207 Hermann P. Piwitt, Umseglung 24). Dann
2 ›gleichgültig‹ (1833 Normann; L081 FWb), nur prädikativ: Auf der Zeche ist es egal was für Wetter ist, immer die gleiche Temperatur unter Tage (M.v.d.A093 Max von der Grün, Irrlicht 32). Oft mit persönlichem Dativ: meiner armen Mama war das alles egal, die war voll und ganz beschäftigt (A083 Günter Grass, Blechtrommel 610). Zunächst mundartlich niederdeutsch ist egal
3 ›ununterbrochen‹ (1857 ostfries. eengal; L060 2DWb). Seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts auch in Brandenburg, Schlesien, Sachsen; berlinisch Ejal weg ›hintereinander, ununterbrochen‹ (L254 Der richtige Berliner 1878). Literarisch in Nachahmung der Umgangssprache: Wie das Mädchen noch nicht sechzehn war ging sie schon immer egal ins Panoptikum (H.Mann; L097 GWb).
< franz. égal1.1 ›gleichartig‹ von mehreren Personen oder Gegenständen (1633; L060 2DWb); auch bei ungenauer Anzahl
1.2 ›gleichmäßig‹ (1708; L060 2DWb), so bis heute: alle Frauenzimmer sind egal (Borchardt; ebenda); Ist der Häcksel auch egal geschnitten? (Winckler; L337 WdG). Selten attributiv oder adverbial: Hauptsache Eier, Erdbeeren, Tomaten und Brot schmecken nicht länger egal, nämlich nach H-Milch. (A207 Hermann P. Piwitt, Umseglung 24). Dann
2 ›gleichgültig‹ (1833 Normann; L081 FWb), nur prädikativ: Auf der Zeche ist es egal was für Wetter ist, immer die gleiche Temperatur unter Tage (M.v.d.A093 Max von der Grün, Irrlicht 32). Oft mit persönlichem Dativ: meiner armen Mama war das alles egal, die war voll und ganz beschäftigt (A083 Günter Grass, Blechtrommel 610). Zunächst mundartlich niederdeutsch ist egal
3 ›ununterbrochen‹ (1857 ostfries. eengal; L060 2DWb). Seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts auch in Brandenburg, Schlesien, Sachsen; berlinisch Ejal weg ›hintereinander, ununterbrochen‹ (L254 Der richtige Berliner 1878). Literarisch in Nachahmung der Umgangssprache: Wie das Mädchen noch nicht sechzehn war ging sie schon immer egal ins Panoptikum (H.Mann; L097 GWb).