Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
edel
ahd. edili, westgermanische Ableitung von "Adel". In der ursprünglichen Bedeutung ist es durch {{link}}adlig{{/link}} zurückgedrängt und wird jetzt meistens nur gebraucht, wo der Bezug auf Abstammung sich durch den Kontext ergibt (edles Geschlecht, Blut usw.), dazu Edelfrau, mhd. edelvrouwe, Edelknabe (1314; L060 2DWb), Edelmann ahd. / mhd. edelman; als Titel früher Ew. Edlen. Der Bezug auf sittliche Eigenschaften und deren Erscheinungsformen ist jetzt das Gewöhnliche, sie findet sich schon in der mittelhochdeutschen Didaktik (Thomasin, Freidank); hierzu: Das allgemeine vorzügliche Kennzeichen der Griechischen Meisterstücke ist endlich eine edle Einfalt und eine stille Größe(1755 Winckelmann; L027 Büchmann), vorher schon edle Einfalt als Lehnübersetzung von engl. noble simplicity, franz. noble simplicité bei einem anonymen Autor (1726; L059 DWb); Edel sei der Mensch, / Hilfreich und gut (A075 Johann Wolfgang von Goethe Das Göttliche). Übertragung auf die Seele schon spätalthochdeutsch in der Hoheliedexegese (Williram), das edele herze zuerst bei Gottfried von Straßburg 170, 233, 551 u.ö. Für Klopstock sind die Edlen der auserlesene Teil der Menschen, der zu feinerer und tieferer Empfindung fähig ist. Zur Artbezeichnung für Tiere und Pflanzen ist edel unmittelbar aus der ursprünglichen Bedeutung entwickelt. Das gleiche gilt für edle Steine (Edelsteine), Metalle. Edelmetall (1552 edlmetal; L060 2DWb). F.Vogt, Der Bedeutungswandel des Wortes edel, 1909.Edelmut L308 Kaspar Stieler 1691, ⇓ "S183" rückgebildet aus mhd. edelmüetec(heit). Der junge Goethe gebraucht es als Femininum: Brief vom 27.11.67.
Edelrost ›Patina‹ (1790 Wieland; L181 Otto Ladendorf), ⇓ "S124" Lehnübersetzung von lat. aerugo nobilis; vgl. L360 ZDW2,63.
Edelstein mhd. edelstein.
Edelweiß 1785 Zillertal, vorher (1561 berndt.) Wullblume; andere Namen: Jägerblume, Bauchwehblume.
ahd. edili, westgermanische Ableitung von "Adel". In der ursprünglichen Bedeutung ist es durch {{link}}adlig{{/link}} zurückgedrängt und wird jetzt meistens nur gebraucht, wo der Bezug auf Abstammung sich durch den Kontext ergibt (edles Geschlecht, Blut usw.), dazu Edelfrau, mhd. edelvrouwe, Edelknabe (1314; L060 2DWb), Edelmann ahd. / mhd. edelman; als Titel früher Ew. Edlen. Der Bezug auf sittliche Eigenschaften und deren Erscheinungsformen ist jetzt das Gewöhnliche, sie findet sich schon in der mittelhochdeutschen Didaktik (Thomasin, Freidank); hierzu: Das allgemeine vorzügliche Kennzeichen der Griechischen Meisterstücke ist endlich eine edle Einfalt und eine stille Größe(1755 Winckelmann; L027 Büchmann), vorher schon edle Einfalt als Lehnübersetzung von engl. noble simplicity, franz. noble simplicité bei einem anonymen Autor (1726; L059 DWb); Edel sei der Mensch, / Hilfreich und gut (A075 Johann Wolfgang von Goethe Das Göttliche). Übertragung auf die Seele schon spätalthochdeutsch in der Hoheliedexegese (Williram), das edele herze zuerst bei Gottfried von Straßburg 170, 233, 551 u.ö. Für Klopstock sind die Edlen der auserlesene Teil der Menschen, der zu feinerer und tieferer Empfindung fähig ist. Zur Artbezeichnung für Tiere und Pflanzen ist edel unmittelbar aus der ursprünglichen Bedeutung entwickelt. Das gleiche gilt für edle Steine (Edelsteine), Metalle. Edelmetall (1552 edlmetal; L060 2DWb). F.Vogt, Der Bedeutungswandel des Wortes edel, 1909.Edelmut L308 Kaspar Stieler 1691, ⇓ "S183" rückgebildet aus mhd. edelmüetec(heit). Der junge Goethe gebraucht es als Femininum: Brief vom 27.11.67.
Edelrost ›Patina‹ (1790 Wieland; L181 Otto Ladendorf), ⇓ "S124" Lehnübersetzung von lat. aerugo nobilis; vgl. L360 ZDW2,63.
Edelstein mhd. edelstein.
Edelweiß 1785 Zillertal, vorher (1561 berndt.) Wullblume; andere Namen: Jägerblume, Bauchwehblume.