Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Ecke
Fem. , ahd. ecka, mhd. ecke, daneben Eck Neutr. , mhd. eck, letzteres in süddeutscher und westdeutscher Umgangssprache allgemein, früher auch oft in der Literatur (bei Winckelmann der Eck). Jung ist ⇓ "S205" sportsprachlich (Fußball) Eck ›Winkel des Tores‹ (1975 Degenhardt; L060 2DWb), wohl um den Unterschied zu sportsprachlich Ecke (s. unten) deutlicher zu machen. "Dreieck", "Viereck" usw. sind wohl nicht als Zusammensetzungen mit diesem Neutrum zu fassen, sondern erst aus adjektivischem drieckeusw. ›dreieckig‹ abgeleitet. Ecke ist gemeingermanisch (engl. edge), verwandt mit lat. acies ›Schneide‹, griech. akís ›Spitze‹. Es bedeutet im eigentlichen Sinn den Punkt, wo mehrere Kanten zusammentreffen (ahd. , mhd. die scharfe Kante selbst), weiterhin aber auch den der eigentlichen Ecke zunächst liegenden, von den zusammentreffenden Kanten und Flächen begrenzten Raum. Diese Bedeutungen sind althochdeutsch schon vollständig entwickelt. Bei vielen Komposita und Redensarten ist heute vor allem an die Straßenecke gedacht, z. B. die Kneipe / der Laden an der Ecke, schon mittelhochdeutsch der Hainrich der wirt ander egge (Urkunde von 1280; L060 2DWb). Im Sport ist Ecke Kurzwort für Eckball, Eckstoß (1903 K.Koch; L396 ZADS18,171). Es ist endlich in volkstümlicher Rede (norddeutsch) soviel wie ›ein Stückchen‹ die ecke ist breit genug, die ich hier aus der… kometenkarte… abgeschnitten (Jean Paul; L060 2DWb), v. a. wird Eckchen so gebraucht. ⇓ "S007"⊚⊚ An allen Ecken (und Enden) ›überall‹ (1293 Hugo von Langenstein; L060 2DWb); umgangssprachlich um die Ecke bringen ›töten‹ (1857; L060 2DWb), gedacht ist wohl an die Straßenecke; um drei/ sieben Ecken mit jmdm. verwandt sein (1951; L060 2DWb). Dazu umgangssprachlich Eckensteher ›Tagedieb‹ (1831; L060 2DWb).
Fem. , ahd. ecka, mhd. ecke, daneben Eck Neutr. , mhd. eck, letzteres in süddeutscher und westdeutscher Umgangssprache allgemein, früher auch oft in der Literatur (bei Winckelmann der Eck). Jung ist ⇓ "S205" sportsprachlich (Fußball) Eck ›Winkel des Tores‹ (1975 Degenhardt; L060 2DWb), wohl um den Unterschied zu sportsprachlich Ecke (s. unten) deutlicher zu machen. "Dreieck", "Viereck" usw. sind wohl nicht als Zusammensetzungen mit diesem Neutrum zu fassen, sondern erst aus adjektivischem drieckeusw. ›dreieckig‹ abgeleitet. Ecke ist gemeingermanisch (engl. edge), verwandt mit lat. acies ›Schneide‹, griech. akís ›Spitze‹. Es bedeutet im eigentlichen Sinn den Punkt, wo mehrere Kanten zusammentreffen (ahd. , mhd. die scharfe Kante selbst), weiterhin aber auch den der eigentlichen Ecke zunächst liegenden, von den zusammentreffenden Kanten und Flächen begrenzten Raum. Diese Bedeutungen sind althochdeutsch schon vollständig entwickelt. Bei vielen Komposita und Redensarten ist heute vor allem an die Straßenecke gedacht, z. B. die Kneipe / der Laden an der Ecke, schon mittelhochdeutsch der Hainrich der wirt ander egge (Urkunde von 1280; L060 2DWb). Im Sport ist Ecke Kurzwort für Eckball, Eckstoß (1903 K.Koch; L396 ZADS18,171). Es ist endlich in volkstümlicher Rede (norddeutsch) soviel wie ›ein Stückchen‹ die ecke ist breit genug, die ich hier aus der… kometenkarte… abgeschnitten (Jean Paul; L060 2DWb), v. a. wird Eckchen so gebraucht. ⇓ "S007"⊚⊚ An allen Ecken (und Enden) ›überall‹ (1293 Hugo von Langenstein; L060 2DWb); umgangssprachlich um die Ecke bringen ›töten‹ (1857; L060 2DWb), gedacht ist wohl an die Straßenecke; um drei/ sieben Ecken mit jmdm. verwandt sein (1951; L060 2DWb). Dazu umgangssprachlich Eckensteher ›Tagedieb‹ (1831; L060 2DWb).