Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
eben
ahd. eban(Adjektiv), ebano (Adverb), mhd. eben(e), (vgl. engl. even), got. ibns, ibna, ⇓ "S026" schon in germanischer Zeit auch in der Bedeutung ›gleich‹ (L164 Friedrich Kluge); in der gesprochenen Sprache häufig ebent;1 Adjektiv und Adverb,
1.1flach‹ (11. Jahrhundert; L060 2DWb), »EBen vnnd glatt gleych« (L200 Josua Maaler 1561): Jch wil fur dir her gehen / vnd die Höcker eben machen (A180 Martin Luther, Jesaja 45,2); Wie klar das ebene Land gegen das Gebirge hinliegt! (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 24,165); Der Weg war eben geworden (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 76); hierher zu ebener Erdeauf Höhe des umgebenden Erdbodens, im Erdgeschoß‹ (1280/ 5 Schwabenspiegel; L060 2DWb); dazu "uneben" »vngleichformig« (L037 Petrus Dasypodius 1536); in der Geometrie von ungekrümmten Flächen: eine jede fleche ist… eben oder sphaerisch (1628 H.Hofmann; L060 2DWb); anfangsgründe der arithmetik, geometrie, ebenen und sphaerischen trigonometrie (1789 Michelsen; L060 2DWb); auch im Sinne von ›waagrecht‹: [bis] alle [Kugeln] zusammen einen gleich ebenen, das ist horizontalen stand erreichet haben (1611 Eberenz; L060 2DWb); daraus
1.2gerade‹ (12. Jahrhundert; L060 2DWb) (vgl. engl. even): zu furen stein, balcken vnd eben stangen (1516 Brant; L060 2DWb); sei mein retter, halt mich eben, / wenn ich sinke, sei mein stab(P.Gerhard; L059 DWb); auch von Zahlen: Eben gerade an der zal gleich (L327 Voc.Teut.-Lat. 1482);
1.3ziemlich (groß), umfangreich‹ (1477; L060 2DWb): es müste mir aber ein eben stedlin sein, das zwölf oder fünfzehn deudsche meilen in der ringmauer hette (Luther; L059 DWb); bracht ein stück fleisch, war eben grosz (Waldis; L059 DWb); Sie fehlen mir an allen Ecken, ich schleiche meinen Tag herum und es ist mir eben weh bey der Sache (A075 Johann Wolfgang von Goethe, IV,3,83);
1.4recht, passend, geeignet‹ (mhd. ; L060 2DWb), »Eben beque recht zumaße« (L327 Voc.Teut.-Lat. 1482): Jeder redt / was jm eben ist (A022 Sebastian Brant, Narrenschiff 110,20); Her Wirt, wolt ir uns Herbrig geben?Habt ir Geld, so seid ir eben (1561 Sachs; L320 Trübner); eine ebene Entschuldigung (L169 Matthias Kramer 1702); erhalten in der doppelten Negation: Das ist kein unebenes Frauenzimmerchen! (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Minna 3,6); auch im Sinne von ›angemessen, schicklich‹: einen gedanken klar und eben machen(I.Kant; L059 DWb); der ehrliche ebene Mann (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 33,85 LH);
1.5gleich, ausgeglichen, gleichmäßig‹ (mhd. ; L060 2DWb), »gleichformig« (L037 Petrus Dasypodius 1536): weil er im lande sitzet musz er sich inen eben machen (Luther; L059 DWb); Es gilt alles eben viel (Opitz; L033 Joachim Heinrich Campe); Ein ebenes Recht (L308 Kaspar Stieler); bis daß der ebene atemzug verriet den schläfer (Spitteler; L060 2DWb); hierher auch jetzt sind wir eben [›quitt‹] (L059 DWb);
1.6gerade, genau(so), exakt, ausgerechnet‹, »accurat« (L004 Johann Christoph Adelung) (mhd. Nibelungenlied; L059 DWb): Eben am selben tage gieng Noah in den Kasten mit Sem / Ham vnd Japheth seinen Sönen (A180 Martin Luther, 1.Mose 7,13); Denn eben mit dem Mas / da jr mit messet / wird man euch wider messen (A180 Martin Luther, Lukas 6,38); Eben an demselbigen ort (L200 Josua Maaler 1561); Du kumpst Eben zu rachter vnd gelagner zeyt (ebenda); O liebes Kind! ach eure Mutter war eine fromme redliche Frau!… ihr gleicht ihr so eben / als wenn ihr ihr auß den Augen geschnitten waret (1663 A095 Andreas Gryphius, Horribilicribrifax 7,65); Es geschieht dir eben recht (L308 Kaspar Stieler 1691); eben recht! du hasts troffen! (L169 Matthias Kramer); Eben voll, ganz voll (L004 Johann Christoph Adelung); worauf eben alles ankommt, / Das wird vom Lehrer gewöhnlich versäumet(A074 Johann Wolfgang von Goethe, 2,264 LH); Eben zu der Zeit, da ich als eine junge Frau hierher zog, auf Michael sind's eben drei Jahre (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 10,135 LH); Es sind eben vier, ein Wagen voll(A074 Johann Wolfgang von Goethe, 14,243f. LH); beim Vergleich auch im Sinne von ›ebenso, geradeso‹ (14. Jahrhundert; L060 2DWb): EJn rede / so zur vnzeit geschicht / reimet sich eben / wie ein Seitenspiel / wenn einer trawrig ist (A180 Martin Luther, Sirach 22,6); er sihet eben als wie seyn Bruder(L169 Matthias Kramer 1702); Unterwegs sah sie sich hier und da um, eben, als wenn sie Werthers Begleitung vermißte (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 16,149f. LH); hierher eben nicht, nicht eben im Sinne von ›(entgegen der Erwartung) eigentlich, strenggenommen nicht‹ (1607; L060 2DWb), dafür heute zumeist nicht gerade: Lisette spricht so albern eben nicht (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Der junge Gelehrte 1,4); der Hofmeister hatte nicht eben feine, aber doch gute Sitten (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 47,183); Es steht mit Polen jetzt nicht eben allzugut (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 53,59); in Verbindung mit der Negation im Sinne von ›durchaus nicht(s), keineswegs, gerade nicht‹: Lauter Leute von mäsigem Verstande eben; dabey so… kirchlich und püncktlich, daßich Ihnen eben nichts weiter zu sagen brauche (A075 Johann Wolfgang von Goethe, IV,1,246); ein neues, eben nicht erfreuliches Verhaltniß (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 21,38 LH); häufig zur Hervorhebung in Verbindung mit Personal- und Demonstrativpronomen oder Adverbien: Eben derselb (L037 Petrus Dasypodius 1536); eben darum bin ich kommen (L169 Matthias Kramer 1702); die Spanier hingegen handelten allezeit behutsam… ; und eben dadurch machten sie den Römern die eroberung ihres landes so schwer (Winckelmann; L060 2DWb); eben deßwegen thut ers (L169 Matthias Kramer 1702); Der Prinz. ... Emilia Galotti? Die Tochter des Obersten Galotti, bey Sabionetta? Marinelli. Eben die (A177 Gotthold Ephraim Lessing, E.Galotti 1,6); Und warum fingst du eben mich? (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 1,18 LH); hierher ebenda(s. unten), ebender, ebendie, ebendasselbe, ebendort, ebenso (s. unten), ebensoviel, ebensowohl; statt ein(er) und derselbe auch einer und eben der: Als wenn alles Gift nur aus einer und eben der Kröte spritzte (Schiller; L320 Trübner); auch in der Nebenbedeutung ›eigensinnig‹: es ist ein gar zu ebener Mann (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741); Er ist in seinen Sachen sehr eben(L004 Johann Christoph Adelung); aus der Verwendung von eben in Verbindung mit adverbialen Bestimmungen der Zeit
1.7gerade, im selben Augenblick‹ (mhd. ; L060 2DWb): wie ich kam wurden die Thore eben zugeschlossen (L169 Matthias Kramer 1702); Da komm ich zu ihm, eben daß er Schach / Gespielt mit seiner Schwester (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Nathan 2,9); häufig in Verbindung mit Partizip Perfekt: eben gedachte kindbetterinnen (1673 Pfizer; L060 2DWb); die geringschätzung der eben genannten [Gattungen] (A.W.Schlegel; L060 2DWb); dann auch in der Bedeutung ›kurz, auf die Schnelle, mit wenig Mühe, ohne Umschweife‹, ↑ "einfach": Wir gehen um sechs von Tiefurt ab, und ich reite eben hinunter (A075 Johann Wolfgang von Goethe, IV,4,223); Glauben Sie nicht, daß Ihr Großvater eben herüberkommen und es sich anschauen könnte… ? (Böll; L337 WdG); ebenso
1.8gerade, unmittelbar vorher‹ (mhd. , Nibelungenlied; L059 DWb): Du warst eben weggegangen, den Augenblick zuvor (L004 Johann Christoph Adelung); Ich muß dir nämlich sagen, Effi, daß Baron Instetten eben um deine Hand angehalten hat (A060 Theodor Fontane, Effi Briest; 4,18); auch im Sinne von ›gerade noch‹: ich hatte eben Zeit, mich von der Überraschung zu erholen, als sie [Lotte] in die Stube lief (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 19,27); hierher "soeben";
2"S185" Rückmeldungs- bzw. ⇓ "S209" Sprechhandlungspartikel ›Sprecher stimmt zu und kennzeichnet das Gesagte als offensichtlich‹ (16. Jahrhundert; L060 2DWb): Vater. Dießmal soll sie [die Idee] ausgeführt werden. Mutter. In deinen alten Tagen. Vater. Eben, wenn man alt ist, muß man zeigen daß man noch Lust zu leben hat (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 13.1,42); Hermann. Das versteh ich nicht. Jenny. Eben. Ich auch nicht (O.E.A108 Otto Erich Hartleben, Ausgewählte Werke III,132); was »genau« und »gerade« der Fall ist, mag später als etwas Unumstößliches, Allgemeingültiges betrachtet worden sein, daher (v. a. norddeutsch) der Gebrauch als
3"S002" Abtönungspartikel,
3.1 in Aussagesätzen ›Sprecher kennzeichnet das von ihm Gesagte als eine den Kommunikationspartnern bekannte unabänderliche und daher hinzunehmende Tatsache‹ (wohl 16. Jahrhundert), süddeutsch dafür bevorzugt ↑ "halt" (L066 Jürgen Eichhoff, Karte 103), sonst auch nun einmal (↑ "nun"): Guet pucher lesen / gibt gros frucht / Voraus wo man darnach richt eben / Gedancken / wort / werck vnd gancz leben (1559 A218 Hans Sachs, Fastnachtsspiele 145); Man muß es eben seyn lassen, es geht doch nicht (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 7,135 LH); »Und was die Kinder angeht«, fuhr er nach einer Weile fort, »nun, die Kinder sind eben Kinder… « (A060 Theodor Fontane, L'Adultera; 2,127); Das ist es ja eben, daß man das gar nicht wissen kann! (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 263); Die Tochter erklärt: Sie könnte nun eben nicht anders (B.A254 Botho Strauß, Paare 48f.);
3.2 in Aufforderungen ›Sprecher zeigt an, daß er die gewünschte Handlung als notwendige Konsequenz ansieht‹: Eh nun! heirathen wir eben! / Das Übrige wird sich geben (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 2,273 LH); Denn für dieses Leben / Ist der Mensch nicht gut genug / Darum haut ihn eben / Ruhig auf den Hut (B.A025 Bertolt Brecht, Dreigroschenoper; 2,467); Literatur: E.Hentschel, Funktion und Geschichte deutscher Partikeln. ja, doch, halt und eben, 1986;
ebnen ahd. ebanon, mhd. ebenen, frühnhd. ebenen »gleichmachen« (L327 Voc.Teut.-Lat. 1482), »Gletten / eben oder glatt machen / geschlicht machen« (L200 Josua Maaler 1561): den weg Ebnen (L037 Petrus Dasypodius 1536); Ebnen / gleich theylen (ebenda); Ein bret mit dem schlichthobel ebene / abgletten (L105 Georg Henisch 1616); und ich sehe… durch diese Granitfelsen eine schöne Straße geebnet (A075 Johann Wolfgang von Goethe, III,2,88); hierher übertragen jmdm. den Weg ebnen;
Ebenbild ahd. ebanbilidon, mhd. ebenbilde (12. Jahrhundert, zu eben[1.5]; L060 2DWb), frühnhd. Ebenbilde »gleichbilde bey tzeichen. exemplum« (L327 Voc.Teut.-Lat. 1482); ⇓ "S124" Lehnübersetzung für lat. configuratio ›ähnliche Bildung‹ (L164 Friedrich Kluge);
1genau gleiches, fast identisches Abbild‹: welcher ist das Ebenbilde Gottes (A180 Martin Luther, 2.Korinther 4,4); Er ist das völlige Ebenbild seines Vaters (L004 Johann Christoph Adelung); die schone Muhme, ihr Ebenbild, saß auf eben dem Schemmel (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 20,84 LH); auch konkret im Sinne von ›(gemaltes) Porträt‹: das Ebenbild des Kaisers, das ich in dem gesudeltsten Conterfei verehre (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Götz 1,8,125); daraus
2Vorbild, Beispiel‹ (mhd. ; L190 Lexer): Du bist der Demuth Ebenbild, die in der Stille wohnt(Weiße; L004 Johann Christoph Adelung); und jeder suchte an mir… sein Wohlgefallen zu vermehren, indem er an mir sein moralisches Ebenbild herzustellen trachtete(A075 Johann Wolfgang von Goethe, 26,256); dazu ebenbildlich (1491; L059 DWb); ähnlich
ebenbürtig mhd. ebenbürtec, ursprünglich
1von gleichrangig hoher adeliger Abkunft‹, so heute nur noch historisierend; seit dem 19. Jahrhundert (1831 Goethe; L060 2DWb) allgemein ›gleichrangig‹ an Eigenschaften und Fähigkeiten: ist ein man sinem wibe ebenbürtic, er ist doch ir vormunt (Schwabenspiegel; L059 DWb); heute auch
2gleichwertig, jmdm. gewachsen‹: Das ewige Wesen, Göttern ebenbürtig (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,7440); Es hatte Tage in seinem Dasein gegeben, da er sich der Welt ebenbürtig gefühlt hatte (Kesten; L097 GWb);
ebendadaselbst, genau da‹ (L059 DWb), ⇓ "S124" Lehnübersetzung von lat. ibidem (L060 2DWb): Eben da / Grad an dem ort (L200 Josua Maaler 1561); ich will eben da schlafen (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734); abgekürzt ebd.;
ebenfalls (L308 Kaspar Stieler 1691) Adverb, ursprünglich Genitiv ›gleichfalls, in Übereinstimmung mit dem Vorhergehenden, auch‹ (1598 Albertinus: ebensfalls, 1652 Gombert: ebenes Falls; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt): Sie heißt ebenfalls wie du, Julchen (Gellert; L004 Johann Christoph Adelung); ich habe es ebenfalls gehort (L033 Joachim Heinrich Campe); Die Base war früher ebenfalls Wäscherin gewesen (A210 Wilhelm Raabe, Hungerpastor 6,22);
Ebenmaß ahd. epanmaza, ebanmaza, mhd. ebenmaz(e), ›Gleichmaß, Symmetrie, Proportion‹, »die Angemessenheit der einzelnen Theile zu einander und zum Ganzen (Symmetrie)« (L033 Joachim Heinrich Campe), mittelhochdeutsch auch ›Vergleich, Gleichnis‹: ein unregelmäsziger körper ohne ebenmasz und gleichförmigkeit(I.Kant; L059 DWb); Bey dem Worte Symmetrie, im Deutschen Ebenmaß, denkt man sich ein Verhältniß äußerer, sich auf einander wohlgefällig beziehender Theile (A075 Johann Wolfgang von Goethe, II,13,60); ich war überaus angenehm und göttergleich gewachsen, schlank… und ohne Tadel in Hinsicht auf schönes Ebenmaß (Th.A183 Thomas Mann, Krull 27); dazu
ebenmäßig mhd. ebenmæzec;
1gleichmäßig‹ (frühnhd., L327 Voc.Teut.-Lat. 1482 Ebenmeßiger): Der Regen rauschte ebenmäßig nieder (Kluge; L337 WdG); hierzu Ebenmäßigkeit (L327 Voc.Teut.-Lat. 1482);
2harmonisch, ausgewogen‹: diese Helena war ebenmassiger gestalt (1587 Volksbuch Faust; L060 2DWb); das Land schloß sich ebenmässig über der aufgerissenen Lärmfurche (A143 Uwe Johnson, Jakob 164);
3ebenso, ebenfalls‹, noch bei A075 Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit 27,254,6: Lerse, ebenmäßig unser Tischgeselle, außerdem Brief vom 8.8.20, weitere Belege im L092 GoeWb., »Seit etwa 1800 nur noch vereinzelt, meist historisierend« (L060 2DWb).
ebensogenauso, geradeso, in gleichem Maße‹ (1529; L060 2DWb), aus eben(1.6) und ↑ "so", besonders häufig verbunden mit -gut, -viel, -wenig u. dgl.: Ohn freundschafft ist die Welt eben so vbel dran / als ohn Sonne (L105 Georg Henisch 1616); eben so lange, eben so sehr, eben so oft (L169 Matthias Kramer 1702); Ich verlange den Reichthum eben so wenig, als die Armuth (Gellert; L004 Johann Christoph Adelung); früher häufig ebensowohl: Sollen eben so wol von Weibern / als von Mannern getragen werden (L105 Georg Henisch 1616);
Ebene ahd. epani, ebani, ebeni, mhd. ebene;
1Fläche, Flachland‹ (zu eben[1]): Alles stedte auff der ebene (A180 Martin Luther, 5.Mose 3,10); über Stadtmauern und Wälle sah man eine schöne fruchtbare Ebene (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 26,16);
2"S130" mathematisch-physikalisch ›unbegrenzte, nirgends gekrümmte Fläche‹ (16. Jahrhundert; W.L244 Wolfgang Pfeifer): Der Himmel ist in der Ebene des Meridians ungefähr 172ofrei (A075 Johann Wolfgang von Goethe, II,12,159);
3 übertragen ›Stufe, Niveau, Bereich, Gebiet‹ (wohl erst Ende des 19. Jahrhunderts): auf höchster, mittlerer, wissenschaftlicher, privater, internationaler Ebene; auf Ministerebene, Botschafterebene; vgl. von den Gipfeln der Poesie bis in die prosaischen Ebenen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, 44,374).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: eben