Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Dynamik
(Entlehnung aus franz. dynamique, zu griech. dýnamis ›Kraft, Vermögen‹); Gegensatz "Statik".1 Speziell ›Lehre vom Einfluß der Kräfte auf die Bewegungsvorgänge von Körpern‹ (1781 I.Kant; L060 2DWb); Zusammensetzungen Aerodynamik, Elektrodynamik, Geodynamik, Hydrodynamik, Thermodynamik (alle 19. Jahrhundert).
2"S027" Übertragen ›innere Bewegung, Triebkraft, auf Entwicklung gerichtete Kraft, Beweglichkeit‹ (1872 Nietzsche; L060 2DWb), hierfür auch älteres Dynamismus (1829; L060 2DWb); die Dynamik des Industriezeitalters (B.A254 Botho Strauß, Paare 182); Zusammensetzungen Eigendynamik, Gruppendynamik; speziell auf ⇓ "S141" Musik bezogen ›Differenzierung der Tonstärke‹ (1906; L060 2DWb). ⇓ "S139" Modewort des Expressionismus (vgl. z. B. A010 Gottfried Benn, Dynamik) und ⇓ "S192" Schlagwort des ⇓ "S145" Nationalsozialismus (L021 Karl-Heinz Brackmann/ L021 Renate Birkenhauer).
dynamisch Zu Dynamik(1) um 1800 (vgl. L060 2DWbund L032 Joachim Heinrich Campe Erg.). Zu Dynamik(2) 1818 (L060 2DWb), auf die Musik bezogen 1821 (L060 2DWb).
dynamisieren
1in Bewegung setzen, vorantreiben‹ (1929; L060 2DWb).
2 Speziell wirtschaftlich ›(bestimmte Leistungen) an die Veränderungen der Bemessungsgrundlage anpassen‹ (1960; L060 2DWb); musikalisch ›hinsichtlich der Tonstärke differenzieren‹ (1979; L060 2DWb).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Dynamik