Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
duzen
mit du anreden‹ (mhd. daz ich iu duzen biete (Wolfram von Eschenbach, Parzival 749,29, neben irzen); frühneuhochdeutsch auch auf das ichdes Sprechers (statt des Pluralis majestatis wir/ uns) bezogen: wie die konige und fursten jtzt sich wir und uns nennen… wie wol daneben auch gott sich dutzet vnd nicht… jrzet (Luther; L060 2DWb). Vgl. mittellat. tuisare, ital. tizzare, franz. tutoyer. Zur Entwicklung der Anredeform(en) vgl. ↑ "du" (weiter "ihrzen", "siezen", erzen) und ausführlich G.Augst, Sprachnorm und Sprachwandel, 1977,13ff.; W.Besch, Duzen, Siezen, Titulieren, 21998; dazuDuzbruder (1576; L060 2DWb) für »eine Person männlichen Geschlechtes, welche man aus Vertraulichkeit du nennet« (L004 Johann Christoph Adelung) Teurer Freund! hier hab' ich das Vergnügen, dir einen Duzbruder von mir vorzustellen (J.Nestroy, Der böse Geist Lumpazivagabundus 13), weiter Duzbrüderschaft: trink du schmollis und auf duz(Tieck; L059 DWb); heute noch
mit jmdm. auf dem Duzfuß stehen; daneben die neuere Bezeichnung
DuzfreundEngbefreundeter, mit dem man sich duzt‹, (L218 Muret/ Sanders 1905); veraltet ist
Duzschwester für »eine solche Person weiblichen Geschlechtes« (L004 Johann Christoph Adelung).
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