Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Dusel
Dussel (norddeutsch mit stimmhaftem s), im 16. Jahrhundert aus dem ⇓ "S150" Niederdeutschen, verwandt mit mittelniederdt. dusich, dosichbetäubt‹, niederländ. duizelig ›schwindlig‹, nhd. "dösig", 1"Tor",1 ursprünglich ›(Halb-)Schlaf‹, ›Rausch‹, ›Taumel, Schwindel‹: Dusel / vertigo capitis (L105 Georg Henisch 1616).
2 Ob es sich bei Dusel (gewöhnlich mit langem u) in Dusel habenGlück haben‹ (1886; L060 2DWb) um historisch dasselbe Wort handelt, ist ungeklärt (eventuell nach dem Spruch Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf, vgl. Psalm 127,2). Von Dusel bzw. vom zugehörigen Verbum
duseln, dusselnsich im Halbschlaf usw. befinden‹ (L105 Georg Henisch 1616) ist
Dusseltier"S191"Träumer‹, ›Schlafmütze‹, ›Dummkopf‹ (L059 DWb1860) abgeleitet. Mit gleicher Bedeutung daraus (bzw. aus Duselkopf u.dgl.) verkürzt
Dussel (1841; L060 2DWb): Aber er ist ja ein Dussel, der Biberkopf, der Dusselkopp (A040 Alfred Döblin, Alexanderplatz 403).
duselig, auch düselig, dußlich, im norddeutschen Hochdeutsch auch
dusselig (düselicht L308 Kaspar Stieler 1691),
1 ursprünglich ›schwindlig, benommen‹: mein schwacher kopf ist hiervon düslich geworden (Hermes; L059 DWb);
2 seit dem 19. Jahrhundert gewöhnlich ›dummIch werde alt und duselig (A042 Annette von Droste-Hülshoff, Judenbuche 40).
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