Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Durchschnitt
(1541 für lat. intercisio; L060 2DWb). Kühner Gebrauch: er machte mit seiner schönen Begleiterin den Durchschnitt des Gartens (›ging quer hindurch‹) (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre 23,11,24).1 Durchschnitt gebraucht man für eine Zeichnung, die darstellt, wie ein Gebäude, auch ein Schiff u. a. sich ausnehmen würde, wenn man es durchschnitte (1607; L060 2DWb).
2 Die heute häufigste Bedeutung ›Mittelwert‹ erscheint schon 1736 (Brockes) und geht wohl von der Vorstellung der arithmetischen Durchschnittszahl aus: So wird z. B. in der Rechenkunst ein Durchschnitt gefunden, wenn man alle gegebenen Zahlen addieret und die Summe durch eine Anzahl dieser Zahlen dividieret. Im Durchschnitte bedeutet daher im gemeinen Leben so viel, als eines in das andere gerechnet (L003 Johann Christoph Adelung 1774); zahlreiche Zusammensetzungen, z. B. Durchschnittsmensch (1838), Durchschnittslohn (1845), Durchschnittsbildung (1855; L060 2DWb); zu Durchschnitt(2)
durchschnittlich (1798; L060 2DWb).
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