Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
dunkel
ahd. tunkal, mhd. tunkel, verwandt mit gleichbedeutendem altnord. døkkr, altfries. diunk; bezogen auf Sichtverhältnisse landschaftlich synonym mit ↑ "finster", duster (↑ "düster"), vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–44. Übertragen besonders von Äußerungen ›unklar, schwer verständlich‹ (schon althochdeutsch), auch von Gefühlen u.dgl., bei Goethe ähnlich ↑ "dumpf" mit Schwerpunkt im Sturm und Drang (L092 GoeWb); wie eben Kinder manchmal ihre dunklen und planlosen Abneigungen in wütigen Amokläufen demonstrieren (A083 Günter Grass, Blechtrommel 69). ⇓ "S075" Dazudunkeln (ahd. ), früher auch zuweilen transitiv und reflexiv wie jetzt verdunkeln.
DunkelmannFinsterling, Reaktionär‹ 1795 als ⇓ "S124" Lehnübersetzung der umgedeuteten ›unberühmten Männer‹ der Epistolae obscurorum virorum von 1516 (L360 ZDW12,74).
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