Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
dumm
ahd. tumb, mhd. tumb-, tump, altsächs., altengl. dumb, got. dumbs, altnord. dumbr. Etymologisch (eventuell Verbindung zu "taub") unsicher. Bis ins 18. Jahrhundert konkurrieren, wohl aufgrund der binnendeutschen Konsonantenschwächung und des niederdeutschen Substrats im norddeutschen Neuhochdeutschen, im Anlaut des Wortes t-und d- miteinander; seitdem standardsprachlich nur noch dumm. ⇓ "S026" Die Bedeutung ist in allen altgermanischen Einzelsprachen zunächst ›stumm‹, im Gotischen und Altnordischen ist dies sogar die alleinige Bedeutung, vgl. noch heute engl. dumb und isländ. dumbur ›stumm‹.1.1 Die Bedeutung ›stumm‹ ist gleichfalls im Althochdeutschen und auch noch im Frühneuhochdeutschen bezeugt: Dum/ stum (L105 Georg Henisch 1616); daneben bis ins 17. Jahrhundert auch ›taub‹: tum und blind der weder hört noch sicht (L200 Josua Maaler 1561);
1.2 seit dem 15. Jahrhundert ›betäubt‹, ›verwirrt‹, ›benommen‹: tum machen ebetare (ca. 1485; L059 DWb), Mir wird von allem dem so dumm, / Als ging mir ein Mühlrad im Kopf herum (1775 A075 Johann Wolfgang von Goethe, Urfaust Schülerszene 377).
2 Die geläufigste Bedeutung von dummist ›unerfahren (aufgrund jugendlichen Alters)‹, ›unverständig‹, ›geistig beschränkt‹ (⇓ "S012" Gegensatz "klug"): Dum / etwas vnuerstendig (L105 Georg Henisch 1616); sterben ist der dümmste streich, den man begehen kann (Lessing; L060 2DWb). Wie {{link}}blöd{{/link}} außerdem in der Bedeutung ›unerfreulich, ärgerlich‹ verwendet: das ist (zu) dumm, eine dumme Geschichte.
Dummerjan, ⇓ "S055" zuerst dummer Jan (S.Franck; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), dann auch mit -ian wie in "Grobian" usw. (dumerian L105 Georg Henisch 1616) ⇓ "S191" ;
Dummkopf ⇓ "S191" erst 1726 ⇓ "S238" Gottsched (L060 2DWb).
Dummheit (ahd. tumbheit) entsprechend dem Adjektiv entwickelt; geflügeltes Wort: Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens (⇓ "S074" A222 Friedrich Schiller, Jungfrau 3,6).
dümmlich (mhd. tumplich), heute mehr auf Aussehen oder Verhalten bezogen: dümmlich lächeln.
verdummen 18. Jahrhundert, jetzt gewöhnlich transitiv ›für dumm verkaufen‹ Volksverdummung.
1.2 seit dem 15. Jahrhundert ›betäubt‹, ›verwirrt‹, ›benommen‹: tum machen ebetare (ca. 1485; L059 DWb), Mir wird von allem dem so dumm, / Als ging mir ein Mühlrad im Kopf herum (1775 A075 Johann Wolfgang von Goethe, Urfaust Schülerszene 377).
2 Die geläufigste Bedeutung von dummist ›unerfahren (aufgrund jugendlichen Alters)‹, ›unverständig‹, ›geistig beschränkt‹ (⇓ "S012" Gegensatz "klug"): Dum / etwas vnuerstendig (L105 Georg Henisch 1616); sterben ist der dümmste streich, den man begehen kann (Lessing; L060 2DWb). Wie {{link}}blöd{{/link}} außerdem in der Bedeutung ›unerfreulich, ärgerlich‹ verwendet: das ist (zu) dumm, eine dumme Geschichte.
Dummerjan, ⇓ "S055" zuerst dummer Jan (S.Franck; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), dann auch mit -ian wie in "Grobian" usw. (dumerian L105 Georg Henisch 1616) ⇓ "S191" ;
Dummkopf ⇓ "S191" erst 1726 ⇓ "S238" Gottsched (L060 2DWb).
Dummheit (ahd. tumbheit) entsprechend dem Adjektiv entwickelt; geflügeltes Wort: Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens (⇓ "S074" A222 Friedrich Schiller, Jungfrau 3,6).
dümmlich (mhd. tumplich), heute mehr auf Aussehen oder Verhalten bezogen: dümmlich lächeln.
verdummen 18. Jahrhundert, jetzt gewöhnlich transitiv ›für dumm verkaufen‹ Volksverdummung.