Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ducken
mhd. tucken, tücken. ⇓ "S095" Intensivum und Frequentativum zu "tauchen", mhd. tuchen. Im Mittelhochdeutschen bedeutet es ›eine schnelle Bewegung machen‹; im Neuhochdeutschen ist die Bedeutung spezialisiert, indem es sich immer auf eine Bewegung nach unten bezieht (doch vgl. aufducken), insbesondere eine solche, die man macht, sich einer drohenden Gefahr zu entziehen. Intransitive Verwendung ist selten: was duckt und zuckt ihr (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,11710), ins Wasser ducken sie (Goethe), der Geier muß in eine Ritze ducken (Lenau), dann duckt er wieder (Droste-Hülshoff), übertragen: am Ende duckt, am Ende dient der Schlechte (Goethe), desgleichen transitiv: den Kopf duckend (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise 12.4.87); üblicher jmdn. ducken ›sein Selbstgefühl brechen‹, ›jmdn. fügsam machen‹ (schon mittelhochdeutsch); die niemals geduckte Herrschaft der Amtsvorsteher und der Gutsbesitzer (A266 Kurt Tucholsky, Gesammelte Werke 2,323); am häufigsten wird es, wie auch schon mittelhochdeutsch, reflexiv gebraucht, oft ›sich schmiegen‹.
mhd. tucken, tücken. ⇓ "S095" Intensivum und Frequentativum zu "tauchen", mhd. tuchen. Im Mittelhochdeutschen bedeutet es ›eine schnelle Bewegung machen‹; im Neuhochdeutschen ist die Bedeutung spezialisiert, indem es sich immer auf eine Bewegung nach unten bezieht (doch vgl. aufducken), insbesondere eine solche, die man macht, sich einer drohenden Gefahr zu entziehen. Intransitive Verwendung ist selten: was duckt und zuckt ihr (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,11710), ins Wasser ducken sie (Goethe), der Geier muß in eine Ritze ducken (Lenau), dann duckt er wieder (Droste-Hülshoff), übertragen: am Ende duckt, am Ende dient der Schlechte (Goethe), desgleichen transitiv: den Kopf duckend (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise 12.4.87); üblicher jmdn. ducken ›sein Selbstgefühl brechen‹, ›jmdn. fügsam machen‹ (schon mittelhochdeutsch); die niemals geduckte Herrschaft der Amtsvorsteher und der Gutsbesitzer (A266 Kurt Tucholsky, Gesammelte Werke 2,323); am häufigsten wird es, wie auch schon mittelhochdeutsch, reflexiv gebraucht, oft ›sich schmiegen‹.