Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Druck
(ahd. ) allgemein oder speziell auf Zeugdruck und viel häufiger auf Buchdruck bezogen. Plural Drucke(vom Buch- und Zeugdruck nur so), selten Drücke; dagegen herrscht ü in den Zusammensetzungen: Abdrücke (außer Buchdruck), Ausdrücke, Eindrücke, Händedrücke.drucken und
drücken (westgermanisch, verwandt mit "drohen"), ⇓ "S052" ⇓ "S155" ursprünglich identisch, ersteres oberdeutsch; vgl. 2"rucken" – "rücken", "zucken" – "zücken", Innsbruck-Osnabrück. Jetzt gebraucht man drücken im allgemeinen Sinn, drucken vom Zeugdruck (gedruckter Kattun) und Buchdruck. Aber drücken erscheint noch im 17. Jahrhundert in der Literatur und mundartlich noch jetzt im Sinn des jetzigen drucken, umgekehrt drucken noch im 18. Jahrhundert häufig (besonders bei Goethe) im Sinn des jetzigen drücken. Vielfach übertragen, schon althochdeutsch ›seelisch belasten‹, auch ›drangsalieren‹. Reflexiv sich drücken früher ›sich ducken‹, ›sich schmiegen‹ (noch Goethe; L060 2DWb); schon mittelhochdeutsch ›sich davonmachen‹ (⇑ "abdrücken", "verdrücken"), dann über die ⇓ "S211" Studentensprache umgangssprachlich ›sich einer Anforderung entziehen‹, daher
Drückeberger (1872; L060 2DWb) ⇓ "S055" als Bezeichnung eines Menschen, der dies zu tun pflegt; nach dem Vorbild von Familiennamen, ↑ "Schlauberger".
Drucker
1 ⇓ "S154" als Berufsbezeichnung 1473 Steinhöwel (L060 2DWb), vgl. "Setzer";
2 ⇓ "S156" für das technische Gerät, jetzt besonders in der ⇓ "S043" EDV (P.L219 Peter Müller 1969): Tintenstrahldrucker, Laserdrucker.
DruckerspracheBezeichnung der Fachsprache des Druckereiwesens, vgl. H.Klenz, Die deutsche Druckersprache, 1900.
Drücker ›Türklinke‹ (auch Türdrücker, ↑ "Klinke"), ›Gewehrabzug‹ (1664; L060 2DWb), redensartlich am Drücker sein ›gerade die Macht haben‹, selten ›Schalter‹ fand den Drücker für das Licht(A124 Hermann Hesse, Steppenwolf 64); auch für ›Haus-zu-Haus-Verkäufer‹ (Drückerkolonne).
Druckfehler (1639; L060 2DWb) für den Plural auch häufig Errata, das aber auch ›Druckfehlerverzeichnis‹ bedeutet (L160 Heinrich Klenz, Druckersprache) Ich denke immer, wenn ich einen Druckfehler sehe, es sei etwas Neues erfunden (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 42.2,252); für Druckfehler verantwortlich ist der Druckfehlerteufel (1899; L060 2DWb).
Drucksache 1811 W.Grimm als Aufschrift auf einer Postsendung (L060 2DWb).
drucksen (1542 ›zögern‹; L060 2DWb) ›sich mit etwas abmühen, ohne vorwärts zu kommen‹, ›keinen Entschluß fassen können‹ (18. Jahrhundert); aus "drucken" (drücken) abgeleitet, das früher in der gleichen Bedeutung vorkommt; jetzt besonders auf zögerliches, gehemmtes Sprechen bezogen.
drücken (westgermanisch, verwandt mit "drohen"), ⇓ "S052" ⇓ "S155" ursprünglich identisch, ersteres oberdeutsch; vgl. 2"rucken" – "rücken", "zucken" – "zücken", Innsbruck-Osnabrück. Jetzt gebraucht man drücken im allgemeinen Sinn, drucken vom Zeugdruck (gedruckter Kattun) und Buchdruck. Aber drücken erscheint noch im 17. Jahrhundert in der Literatur und mundartlich noch jetzt im Sinn des jetzigen drucken, umgekehrt drucken noch im 18. Jahrhundert häufig (besonders bei Goethe) im Sinn des jetzigen drücken. Vielfach übertragen, schon althochdeutsch ›seelisch belasten‹, auch ›drangsalieren‹. Reflexiv sich drücken früher ›sich ducken‹, ›sich schmiegen‹ (noch Goethe; L060 2DWb); schon mittelhochdeutsch ›sich davonmachen‹ (⇑ "abdrücken", "verdrücken"), dann über die ⇓ "S211" Studentensprache umgangssprachlich ›sich einer Anforderung entziehen‹, daher
Drückeberger (1872; L060 2DWb) ⇓ "S055" als Bezeichnung eines Menschen, der dies zu tun pflegt; nach dem Vorbild von Familiennamen, ↑ "Schlauberger".
Drucker
1 ⇓ "S154" als Berufsbezeichnung 1473 Steinhöwel (L060 2DWb), vgl. "Setzer";
2 ⇓ "S156" für das technische Gerät, jetzt besonders in der ⇓ "S043" EDV (P.L219 Peter Müller 1969): Tintenstrahldrucker, Laserdrucker.
DruckerspracheBezeichnung der Fachsprache des Druckereiwesens, vgl. H.Klenz, Die deutsche Druckersprache, 1900.
Drücker ›Türklinke‹ (auch Türdrücker, ↑ "Klinke"), ›Gewehrabzug‹ (1664; L060 2DWb), redensartlich am Drücker sein ›gerade die Macht haben‹, selten ›Schalter‹ fand den Drücker für das Licht(A124 Hermann Hesse, Steppenwolf 64); auch für ›Haus-zu-Haus-Verkäufer‹ (Drückerkolonne).
Druckfehler (1639; L060 2DWb) für den Plural auch häufig Errata, das aber auch ›Druckfehlerverzeichnis‹ bedeutet (L160 Heinrich Klenz, Druckersprache) Ich denke immer, wenn ich einen Druckfehler sehe, es sei etwas Neues erfunden (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 42.2,252); für Druckfehler verantwortlich ist der Druckfehlerteufel (1899; L060 2DWb).
Drucksache 1811 W.Grimm als Aufschrift auf einer Postsendung (L060 2DWb).
drucksen (1542 ›zögern‹; L060 2DWb) ›sich mit etwas abmühen, ohne vorwärts zu kommen‹, ›keinen Entschluß fassen können‹ (18. Jahrhundert); aus "drucken" (drücken) abgeleitet, das früher in der gleichen Bedeutung vorkommt; jetzt besonders auf zögerliches, gehemmtes Sprechen bezogen.