Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Dreck
spätahd./ mhd. drec, altgermanisch, urverwandt griech. stergános ›Mist‹. Ursprüngliche Bedeutung ›Exkrement‹ wie Mäusedreck, Scheißdreck, "Bärendreck", weshalb das Wort vielfach noch als anstößig betrachtet wird; abgeschwächt ›Unreinigkeit‹, ⇓ "S047" derber als "Schmutz"; süddeutsch zudem im Sinne von ↑ ›"Müll"‹ (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–16), daher auch süddeutsch Dreckeimer, DreckkübelMülltonne‹ (⇑ "Eimer", "Kübel"). Häufig sprichwörtlich und übertragen, umgangssprachlich teils für etwas Widriges, Unangenehmes (im Dreck steckenin übler Lage sein‹, Dreck am Stecken haben), teils für etwas Belangloses: Ich frage den Dreck darnach, ob Sie (A082 Christian Dietrich Grabbe, Scherz 1,3); sich um jeden Dreck kümmern. Dreck- bzw. Drecks- in Zusammensetzungen ›schmutzig, gemein‹, z. B. Dreckwetter (L308 Kaspar Stieler 1691), Dreck(s)arbeit (1925; L060 2DWb); ⇓ "S191" Schimpfwörter: Drecksack (frühnhd.), Dreckstück (Luther; L060 2DWb) usw.dreckig (frühnhd.) umgangssprachlich
es geht jmdm. dreckigschlecht‹ (1928 G. Hauptmann; L060 2DWb), schon L254 Der richtige Berliner 1878; das Substantiv Dreckiges landschaftlich für ›Getränk aus Bier und Cola‹ (synonym dazu Krefelder, Diesel, Gestreiftes; vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–41; ↑ "streifen").
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